Viele Ideen und Wissenswertes für die Nachwuchsarbeit
(wS/red) Siegen – Ein Refugium mit Flair: Im Heimathaus Bürbach begrüßte „Hausherr“ und Kreisheimatpfleger Dieter Tröps zahlreiche Gäste, um das Kompendium „Nachwuchs gewinnen!“ des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein vorzustellen. „Ich freue mich wirklich sehr, dass wir hier in unserem alten Gemäuer dieses zukunftsorientierte Werk auf seinen Weg geben“, zeigte sich der langjährige Vorsitzende des Vereins für Bürbacher Ortsgeschichte und Heimatpflege e.V. sichtlich stolz.
Für den Heimatbund-Vorsitzenden Paul Breuer ist die Loseblatt-Sammlung im grünen Ordner ein erster Aufschlag: „Hier sind viele Vorschläge ausgearbeitet, die Anregungen geben, Nachwuchs für die Arbeit in den Heimatvereinen zu gewinnen. Genauso gilt aber, dass jeder Verein wiederum gute Vorschläge und neue Ideen in diese Sammlung einbringen kann, damit alle von dem Wissen profitieren“. Das sei ein Ordner für den gezielten Dialog.
Dirk Niesel und Werner Kreutz hatten die Initiative zu dem Handbuch ergriffen, Tipps aus der Praxis für die Praxis zusammen zu stellen, um immer wieder Menschen für die heimatbezogene Vereinsarbeit zu finden und zu binden. „Wir wollen Möglichkeiten aufzeigen, für unser Tun zu begeistern und zu motivieren“. Denn die demographische Entwicklung gehe nicht an den Heimatvereinen vorbei. „Wir wollen uns verjüngen und Kinder wie Jugendliche zeitgemäß ansprechen.“
„Mir ist es wichtig, dass unser Werk nicht wie eine Bibel im Schrank steht, sondern es muss gelebt werden“, so Dirk Niesel, der selbst einst über den Mundart-Lesewettbewerb den Zugang und immer mehr Freude an der Heimatarbeit gewonnen hat. Ihm gefallen auch die Ideen der Südwestfalen-Agentur für die Region: „’Landei – stolz drauf’ ist doch eine klasse Botschaft, dass wir mit Humor zu unserer Heimat stehen.“
Das neue Nachschlagewerk des Heimatbundes wartet zunächst mit fünf Themenbereichen auf: Um den Part „In der Natur“ kümmerte sich Werner Kreutz, das Kapitel „Auf den Spuren der Geschichte“ verantwortet Dieter Tröps. Viel Wissenswertes zu „Heimatküche – einfach! Lecker! stellte Gertrud Schmidt zusammen und Dirk Niesel selbst widmete sich dem Thema „Mundart – unsere Muttersprache“. Als Autorin des Kapitels „Heimat – in den Medien“ zeichnet Petra Solau-Riebel verantwortlich. Daneben sind in der Mappe Vorschläge zur Organisation von Jugendabteilungen wie auch eine Vielzahl von Kontaktdaten enthalten.
Paul Breuer dankte den Beteiligten für ihr besonderes Engagement. „Klar, wir werden weniger und umso stärker muss unser Bestreben sein, Interesse für die Heimatarbeit zu wecken“. Heimat bedeute eines der stärksten Gefühle, aus dem letztlich der Wille erwachse, zu wissen, wie ist es gewesen und wie können wir es fortsetzen, unser Umfeld zu gestalten, Verantwortung in unseren Orten zu übernehmen. „Der Ansatz mit diesem Buch ist großartig. Es bietet Informationen, wir können Gutes aufnehmen, denn nicht überall muss immer alles neu erfunden werden.“
Johanna Kobsch und Leni Kloos, ganz junge Aktive vom Heimatverein „Alte Vogtei“ Burbach e.V., sorgten mit einigen kleinen Mundart-Anekdoten für eine lustige Unterbrechung der Vorstellung. „Wir wollen damit die ausdrücklich angestrebte Verbindung von Alt und Jung unterstreichen“, so Werner Kreutz.
„Gerade bei der Mundart-Pflege kommt es auch auf neue Wege an“, sind sich Dirk Niesel und Werner Kreutz einig. „Wir wollen unsere Siegerländer bzw. Wittgensteiner Muttersprache ebenso über kleine und einprägsame Verse für unsere Jüngsten herüberretten.“ Auf dem Mundart-Forum im vergangenen Jahr war ein reger Austausch mit anerkannten Experten dazu geführt worden. Eine „Nodda-App“ des Heimatbundes ist heute zwar noch Zukunftsmusik, aber die Richtung ist aufgezeigt.
„Der generelle Ansatz ist, unsere Anliegen auf der Höhe der Zeit und in moderner Art und Weise anzugehen“, machte Vorsitzender Paul Breuer einmal mehr deutlich. Dafür habe es auch eine veränderte Aufgabenstruktur im Vorstand des Heimatbundes gegeben und dies werde das Ziel für die künftige strategische Ausrichtung sein.
Gut gelaunt stellten sich die Gäste dann zum gemeinsamen Gruppenfoto: „Traditionelles vor historischer Bausubstanz verbunden mit ganz jungen Menschen und unserem Willen, Zukunft aktiv zu gestalten, ist doch ein gutes Sinnbild“, freute sich Paul Breuer am Schluss der Präsentation. „Wenn wir Nachwuchs für die Heimatarbeit gewinnen, gewinnen unsere Orte und unsere Region!“.
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