(wS/ots) Wilnsdorf 11.07.2017 – Am Montag erhielten zwei Wilnsdorfer Senioren Anrufe falscher Polizisten.
Dabei gaben sich die hinterhältigen Anrufer als Beamte der Polizeiwache Wilnsdorf aus und machten Angaben über zwei (vermeintliche) Syrer, die angeblich jeweils in der Straße der Angerufenen von der Polizei festgenommen worden sein sollten. Bei den Durchsuchungen dieser Festgenommenen hätte die Polizei persönliche Daten der Angerufenen aufgefunden…
Beide Senioren reagierten jedoch äußerst clever und umsichtig, blockten jegliche Auskünfte ab, gaben keinerlei persönliche Daten preis und alarmierten auch umgehend die echte Polizei.
Die Anrufer bzw. falschen Polizisten sprachen Deutsch mit einem Dialekt, der nicht aus dem Sieger- oder Sauerland stammt. Im Display der Angerufenen wurde die Telefonnummer 0111100 angezeigt.
Die Polizei schließt weitere gleichgelagerte Anrufe nicht aus und rät daher insbesondere älteren Menschen zu entsprechender Vorsicht!
Die Ermittler des Siegener Betrugskommissariats gehen wie üblich davon aus, dass der/die Anrufer Vorbereitungshandlungen tätigen: In verschiedenen Varianten versuchen falsche Polizeibeamte dabei Informationen über Bargeldbestände oder Art und Höhe von Geldanlagen der Angerufenen bei Banken zu erlangen. Unter dem vermittelten Eindruck einer konkreten Gefährdung, etwa einem bevorstehenden Einbruch oder einem Raubüberfall, versucht man in weiteren Telefonaten die Angerufenen dahingehend zu manipulieren, dass sie ihr Bargeld und Ersparnisse abheben und anschließend zur Eigentumssicherung an die angeblichen Polizisten übergeben bzw. auf von den Anrufern zuvor angegebene Konten überweisen.
Hierbei wird vor allem auch das Vertrauen in staatliche Organisationen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft, erheblich missbraucht.
– Geben Sie keine persönlichen Daten zu ihren Lebensverhältnissen preis!
– Machen Sie niemals Angaben zu Wertsachen in der Wohnung oder Vermögenswerten!
– Polizeibeamte fragen nicht nach persönlichen Geldverstecken oder Vermögenswerten!
– Die Polizei stellt kein Bargeld oder andere Wertsachen vorsorglich sicher!
– Sollten Sie sich beim Telefonat unter Druck gesetzt fühlen, beenden Sie das Gespräch und informieren Sie die örtliche Polizei!
– Wichtig: Die Polizei ruft niemals mit der Notrufnummer 110 oder ähnlichen Kombinationen an! Heutzutage – in Zeiten der Internet-Telefonie – muss die in Ihrem Display angezeigte Rufnummer nicht die tatsächliche Rufnummer des Anrufers sein. Telefonnummern können technisch manipuliert werden. Bei Betrugsstraftaten ist es nahezu üblich, dass Rufnummern manipuliert werden bzw. sind.
– Keine Ihnen gegenüber von einem Anrufer vorgegebene Vertraulichkeit ist so geheim, so dass man sie nicht der örtlichen Polizei mitteilen kann bzw. darf.
– Bedenken Sie bitte immer: Eine Behörde wird Ihnen gegenüber am Telefon keine Forderungen erheben. Behörden und sonstige Institutionen und Organisationen werden sich mit etwaigen Forderungen immer schriftlich an Sie wenden!