(wS/ngg) Siegen 14.10.2022 | Mit dem „Null-Euro-Ticket“ am Samstag nach Düsseldorf zur Demo: „Solidarisch durch die Krise“
Den Krisen-Winter so mild wie möglich machen – dafür sollen möglichst viele Menschen aus
dem Kreis Siegen-Wittgenstein jetzt auf die Straße gehen: Am kommenden Samstag
(22. Oktober) gibt es eine zentrale Krisen-Kundgebung in Düsseldorf. Sie steht unter dem
Motto: „Solidarisch durch die Krise“. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
(NGG) hingewiesen. „Es ist wichtig, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein dabei stark auftritt.
Immerhin geht es darum, zu verhindern, dass der Krisen-Winter für einen Großteil der
Menschen zur finanziellen Katastrophe wird“, sagt Isabell Mura. Die Geschäftsführerin der NGG
Südwestfalen ruft deshalb dazu auf, am Samstag in der Landeshauptstadt „die Weichen für
einen möglichst milden Krisen-Winter mit zu stellen“. Die bisherigen Entlastungspakete reichten
nicht aus. Es komme deshalb jetzt darauf an, der Bundes- und der Landeregierung eine klare
Botschaft zu senden: „Es droht eine extreme soziale Schieflage, bei der Tausende von
Menschen in Armut rutschen. Genau das müssen Bund und Land jetzt verhindern“, so Mura.
Wer aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein mit zur Kundgebung nach Düsseldorf fahren möchte,
kann sich ab sofort anmelden und ein „Null-Euro-Ticket“ sichern: Der Bustransfer ist kostenlos.
Plätze können per Internet gebucht werden: www.solidarisch-durch-die-krise-nrw.de. Die
Homepage informiert über Orte und Abfahrtszeiten der Busse für Teilnehmer aus der Region.
Start der Kundgebung in Düsseldorf ist um 13.15 Uhr vor dem Landtag NRW. Treffpunkt ist um
12 Uhr vor dem DGB-Haus. Zu der Kundgebung ruft ein breites gesellschaftliches Bündnis auf.
Ihm gehören neben der NGG u.a. die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die IG BAU, die
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), der Paritätische Wohlfahrtsverband, die
Volkssolidarität, die Umweltorganisation Greenpeace sowie der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) an.
„Die Kostenexplosion beim Heizen und beim Strom, dazu die Preise beim Einkauf, die durch die
Inflation rasant nach oben klettern: Immer mehr Haushalte werden in die fatale Situation
kommen, dass sie ihre gesamten Einkünfte für den Lebensunterhalt einsetzen müssen. Und bei
vielen wird das Einkommen nicht einmal mehr reichen. Dann geht’s an den Notgroschen.
Genauer gesagt, an den ‚Not-Euro‘ – vorausgesetzt, es gibt überhaupt Reserven. Gerade
Geringverdiener haben in der Regel kein Geld auf der hohen Kante – also kein ‚Krisen-Polster‘“,
sagt die Gewerkschafterin Mura.
Menschen, die zum Niedriglohn arbeiten, werde die Krise mit voller Härte treffen. „Ihnen muss
der Staat gezielt helfen.
Denn vor allem Beschäftigten mit niedrigem Einkommen droht in diesem Krisen-Winter ganz konkret die Armut.
Aber nicht nur ihnen: Auch viele Rentner,
Alleinerziehende, Azubis, Studierende und Menschen mit Behinderung sind besonders
betroffen“, so Mura. Selbst Facharbeiter machten sich Sorgen.
„Vom bezahlbaren Wohnen bis zu einer Nachfolge-Card für das 9-Euro-Ticket, die sich auch
Geringverdiener noch leisten können, muss der Staat rasch eine ‚soziale Kreativität‘
entwickeln“, fordert die NGG-Geschäftsführerin. Zu finanzieren sei dies über das Abschöpfen
von Übergewinnen. „Es wird Zeit, Profitmacher der Krise – zum Beispiel die
Energieunternehmen – für den sozialen Ausgleich heranzuziehen“, so Mura. Ebenso müsse es
darum gehen, große Vermögen stärker zu besteuern und die Schuldenbremse auszusetzen.

Der Notgroschen dürfte als „Not-Euro“ im kommenden Krisen-Winter für viele zur wichtigen Reserve werden: Immer mehr Haushalte werden in die fatale Situation kommen, dass sie ihre gesamten Einkünfte für den Lebensunterhalt einsetzen müssen – fürs Wohnen und für die Einkäufe, befürchtet die Gewerkschaft NGG. Viele – vor allem Geringverdiener – hätten allerdings keinen „Not- Euro“ auf der hohen Kante und damit kein finanzielles „Krisen-Polster“. Ihnen drohe Armut. Die Gewerkschaft ruft deshalb zur Teilnahme an der zentralen NRW- Kundgebung am kommenden Samstag in Düsseldorf auf: www.solidarisch-durch-die-krise-nrw.de. Bei dem Protest gehe es darum, den Bund und das Land NRW aufzufordern, die Lasten in der Krise fairer zu verteilen.
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