(wS/ots) Siegen-Wittgenstein – Eine Kreuztaler und eine Hilchenbacher Seniorin wurden, nach Mitteilung der Polizei, jetzt Opfer von Telefonbetrügern, die die beiden Frauen um jeweils nicht unerhebliche Geldsummen „erleichterten“. In Folge der von den Betrügern gleichermaßen geschickt wie niederträchtig konstruierten Lügengeschichten überwies die Hilchenbacherin über 500 Euro auf ein ausländisches Konto, die Kreuztaler Seniorin traf es (in materieller Hinsicht) noch schlimmer: Sie überwies nämlich über 20 000 Euro an die Telefon-Betrüger.
Perfide und erfindungsreich
Wie perfide und erfindungsreich die Betrüger vorgehen, das verdeutlicht bereits der Fall der 72-jährigen Hilchenbacherin. Diese war nämlich in der Vergangenheit gleich mehrfach von Betrügern telefonisch kontaktiert bzw. unter Druck gesetzt worden. So hatten die im wahrsten Sine des Wortes üblen Zeitgenossen der Frau unter anderem damit gedroht, dass ihre in der Türkei gespeicherten Daten vernichtet werden müssten. Zu diesem Zweck sollte die Hilchenbacherin 150 Euro an einen Rechtsanwalt in der Türkei überweisen.
Bei einem anderen Telefonat hatten die Anrufer der Frau dann gedroht, dass sie ihre Rente kürzen würden, wenn sie nicht sofort 230 Euro plus Bearbeitungsgebühr auf ein bestimmtes Konto überweise. Die eingeschüchterte Seniorin hatte daraufhin jeweils die geforderten Summen überwiesen.
Dritter Betrugsversuch scheiterte
Ein dritter Betrugsversuch scheiterte am vergangenen Dienstag an der Aufmerksamkeit einer Hilchenbacher Bankange-stellten, die die 72-Jährige vor einer weiteren Geldüberweisung ins Ausland bewahren konnte.
Auch der Fall des zweiten Betrugsopfers – einer fast 70-jährigen Kreuztalerin – zeichnet sich durch ein abscheu-liches Maß an Gemeinheit aus, so die Polizei. Bereits Mitte Januar hatte die Kreuztalerin die ersten Anrufe der Betrüger erhalten. Dabei besonders dreist: Die Anrufer gaben sich jeweils als angebliche Bezirksstaatsanwälte aus Berlin bzw. Baden-Württemberg aus und behaupteten, dass dort erhebliche Geldforderungen von verschiedenen Spielgemeinschaften in Höhe von mehreren tausend Euro gegen die Seniorin vorlägen. Es handelte sich bei einer der vermeintlichen Forderungen über fast 3 000 Euro, so gaben die falschen Staatsanwälte an. Die Kreuztalerin könne diese Forderung aber „außergerichtlich und durch sofortige Zahlung ! “ auf 1 700 Euro reduzieren.
Telefonbetrüger ergaunerten sich über 20 000 Euro
Insgesamt ergaunerten die Telefonbetrüger schließlich mit mehreren solcher Anrufe insgesamt über 20 000 Euro von der völlig verunsicherten Seniorin, der in den Gesprächen auch damit gedroht wurde, dass gegen sie ein Strafverfahren eingeleitet worden sei, das aber auch durch wiederum sofortige Zahlung mehrer tausend Euro wieder eingestellt werden könne.
Nachdem die Kreuztalerin am Ende praktisch ihr gesamtes Vermögen an die Betrüger überwiesen hatte, wandte sich die völlig mit den Nerven fertige Seniorin hilfesuchend an die Polizei, die nun gegen die hinterhältigen, gemeinen Betrüger ermittelt.
Niemandem etwas schuldig bleiben
Zu den Gründen ihrer Geldüberweisungen an die Betrüger befragt, äußerte die Seniorin gegenüber der Polizei, dass sie sich zwar
darüber gewundert habe, dass hinsichtlich der Forderungen nichts Schriftliches mit der Post gekommen sei, sie habe jedoch – durch die Anrufe völlig verunsichert und verängstigt – niemandem etwas schuldig bleiben wollen.
Polizei rät : Bei Betrugsanrufen sofort Polizei verständigen
Die Polizei schließt weitere ähnliche Betrugsanrufe nicht aus und warnt insbesondere ältere Bürgerinnen und Bürger vor der
geschilderten Betrugsmasche. Grundsätzlich rät die Polizei, niemals auf am Telefon erhobene Geldforderungen von Unbekannten einzugehen. Behörden wenden sich bei bestehenden Forderungen in jedem Fall und ausnahmslos schriftlich an die Betreffenden. Im Zweifelsfall sollte man sich bei derartigen Anrufen – wenn ersichtlich – die Rufnummer des Anrufers notieren und sich umgehend an die Polizei wenden.
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