„MUT-Tour – Raus aus der Depression“

(wS/siwi) Siegen. Die Depression ist in den entwickelten Ländern die häufigste chronische Krankheit – mit steigender Tendenz! Bekannte Beispiele gibt es dafür viele, erst jetzt hat der Tod von Schauspieler Robin Williams weltweit für Bestürzung und Trauer gesorgt. Leider werden die therapeutischen Möglichkeiten oft aus Unkenntnis, Angst vor sozialer Stigmatisierung oder langer Wartezeiten auf einen Therapieplatz nur unzureichend genutzt. Das Bündnis gegen Depression, ein bundesweit spendenfinanzierter Zusammenschluss im psychosozialen Bereich Tätiger und Interessierter, möchte informieren, Ängste abbauen und Barrieren verringern.

logo_kreissiwi_wappen_siwiGemeinsam mit seinen Partnern lädt das lokale Bündnis in Siegen-Wittgenstein und Olpe zu Aktionswochen unter dem Titel „MUT-Tour – Raus aus der Depression“ bis 24. Oktober ein. So können sich Betroffene, ihre Angehörigen und Interessierte über die Erkrankung, deren Behandlungsmöglichkeiten und das örtliche Hilfeangebot informieren, aber auch aktiv an der Antistigmatisierung mitwirken.

Nach dem Siegerländer AOK Firmenlauf, bei dem sich das Bündnis gegen Depression bereits beteiligt hatte, steht am Mittwoch, 27. August, 15:30 Uhr, ein Vortrag zum Thema „Depression während Schwangerschaft und Stillzeit“ auf dem Programm. Der international renommierte Experte Prof. Dr. Andreas Conca aus Bozen, Südtirol, wird dann im Vortragsraum im Kreisklinikum in Siegen-Weidenau sprechen. Im Flyer ist fälschlicherweise der 25. August angegeben, dort hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen.

Natürlich findet auch dieses Mal wieder die Kunstausstellung „Inklusion“ exklusiv – kreativ im Rahmen der „MUT-Tour“ statt. Die Eröffnung der Siegener Püschatrietage 2014 wird mit einer Vernissage am Montag, 1. September, 15:00 Uhr, im KrönchenCenter (Markt 25) in Siegen gefeiert. Etwa 20 Künstler mit und ohne Behinderung zeigen hier Zeichnungen, Malerei, Texte und Fotos. Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind eingeladen. Die Kunstausstellung kann bis 27. September von Montag bis Freitag von 8:00 bis 22:00 Uhr und samstags von 9:00 bis 18:00 Uhr besichtigt werden.

Der Film „Ich wollte nicht mehr aufstehen“ mit anschließender Diskussionsmöglichkeit wird am Donnerstag, 4. September, 18:30 Uhr, im Treffpunkt Lennestadt (Helmut-Kumpf-Straße 59) in Lennestadt gezeigt. Der Spielfilm „Helen“ über eine schwerdepressive Frau mit Ashley Judd in der Hauptrolle wird am Donnerstag, 11. September, 20:00 Uhr, im Cineplex Olpe (Franziskaner Straße 9) gezeigt. „Helen“ ist ein Film über eine Frau, die um ihr Leben und um ihre Familie kämpft; über ihre Reise in die Hölle und zurück. Es ist eine fesselnde Liebesgeschichte und erzählt zugleich von Freundschaft, Mut, Hingabe und vom Triumph des Herzens über den Kopf. Der Eintritt kostet 6 Euro, im Anschluss an den Film steht ein Experte für Fragen zur Verfügung.

Auch Sebastian Burger kommt im Rahmen seiner „Mood-Tour“ wieder nach Siegen. Er radelt mit Betroffenen die 2. Antistigmatisierungskampagne quer durch Deutschland und macht am Donnerstag, 18. September, ca. 16:00 Uhr, wieder Halt in Siegen vor dem Sieg Carré. Wer diese Kampagne unterstützen möchte, kann Sebastian Burger und seine Begleitung treffen und ab 17:00 Uhr ein Stück bei der Abreise begleiten.

Unter dem Titel „Der Blick nach Osten“ – Zum Körper- und Krankheitsverständnis von Menschen aus der russischen Konföderation spricht am Donnerstag, 25. September, 16:00 Uhr, Prof. Dr. Hans-Jörg Assion in der Aula des Kulturhauses Lÿz (St.-Johann-Straße 18) in Siegen. Prof. Assion geht in seinem Vortrag auf die Besonderheiten und Problemlagen, die Menschen russischer Herkunft in Deutschland haben, ein. Zu beachten ist die kulturspezifische Wahrnehmung und die charakteristische Entwicklung von Beschwerden. Es geht dem Referenten außerdem um Fragen angemessener interkultureller Kommunikation in einem kultursensiblen Krankenhaus und am Ende steht der Ausblick auf eine kulturkompetente Behandlung in einem psychiatrisch-psychotherapeutischen Setting.

Der Film „Zusammenbrüche“ (vom Medienprojekt Wuppertal) mit anschließender Diskussionsmöglichkeit wird am Freitag, 26. September, 18:00 Uhr, im Sozialwerk St. Georg, Haus Dreis-Tiefenbach (Siegstraße 32) in Netphen und am Freitag, 24. Oktober, 19:00 Uhr, im Sozialwerk St. Georg, Pluspunkt Kö (Königsstraße 15) in Bad Laasphe gezeigt. Der Eintritt ist jeweils frei.

Ebenfalls am Freitag, 26. September, 16:00 bis 18:00 Uhr, findet „Ich krank – Du gesund“ – Ein Spiel mit unterschiedlichen Sichtweisen im Vorführraum des KrönchenCenter in Siegen statt. In einem unterhaltsamen Rahmen sollen unterschiedliche Sichtweisen von (psychischer) Gesundheit und (psychischer) Erkrankung veranschaulicht werden. Eine Veranstaltung zum nachdenklich werden, schmunzeln, diskutieren … und für alle, die sich gerne mal verunsichern lassen.

Das Theaterstück „Ich werde es sagen“ am Mittwoch, 22. Oktober, 15:00 Uhr, im Kleinen Theater im Kulturhaus Lÿz (St.-Johann-Straße 18) in Siegen bildet den Abschluss der „MUT-Tour“. Das Ein-Mann-Theaterstück mit Reinhard Gesse nach dem gleichnamigen Roman von Kristian Ditlev Jensen hat sexuellen Missbrauch und Pädophilie zum Thema. Es erzählt von Gewalt und Autorität von Wut und den kleinen Inseln der Geborgenheit, von Verzweiflung und dem Ausbruch. Das Theaterstück in Kooperation mit dem Wohnverbund Siegen des Sozialwerk St. Georg ist geeignet ab 14 Jahren, der Eintritt kostet 5 Euro.

Weitere Infos zur Veranstaltungsreihe finden Interessierte auf der Homepage des Kreises Siegen-Wittgenstein unter www.siegen-wittgenstein.de (Aktuelles), auf der Homepage des Bündnisses gegen Depression unter www.osw-gegen-depression.de oder bei Bärbel Müller-Späth, Telefon 0271 333-2808.

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