Siegerländer greifen nach den "Rock & Pop"-Sternen

(wS/jk) Siegen – Der „32. Deutsche Rock & Pop Preis“ wirft seine Schatten voraus. Erstmals findet das größte Kulturfestival für den Musik-Nachwuchs in Siegen statt und den 13. Dezember 2014 haben sich die Musikfreunde in der Region bereits dick im Kalender angestrichen. „Wir sind stolz, diesen Event mit bundesweiter Ausstrahlung in die Siegerlandhalle geholt zu haben“, freute sich Bürgermeister Steffen Mues und rührte als Schirmherr – zusammen mit dem Präsidenten des Deutschen Musikrates, Prof. Martin Maria Krüger – bereits kräftig die Werbetrommel für die seit 1983 etablierte Preisverleihung.

Vorfreude auf den "Rock & Pop Preis" in der Siegerlandhalle: Hallendirektor Friedrich Schmidt, "Hörgerät"-Sänger Andy Link, Initiator Henning Weyl und Bürgermeister Steffen Mues (hinten, v.li.) sowie Alessio Dall' Anese, Jonas Heinrich und Frederik Menn von der Newcomer-Band "Morons All Around" (vorne, v.li.). Fotos: Michael Handke

Vorfreude auf den „Rock & Pop Preis“ in der Siegerlandhalle: Hallendirektor Friedrich Schmidt, „Hörgerät“-Sänger Andy Link, Initiator Henning Weyl und Bürgermeister Steffen Mues (hinten, v.li.) sowie Alessio Dall‘ Anese, Jonas Heinrich und Frederik Menn von der Newcomer-Band „Morons All Around“ (vorne, v.li.). Fotos: Michael Handke

Doch eine reine Gala mit Blitzlichtgewitter, dem berühmten Roten Teppich und den endlosen Danksagungen der Künstler wird es an jenem Samstag in knapp zehn Tagen im großen Saal der Siegerlandhalle nicht geben. „Auf der Bühne gibt es Volldampf“, verspricht Henning Weyl, der maßgeblichen Anteil daran hat, dass der „Rock & Pop Preis“ in Siegen verliehen wird. Denn zuvor müssen sich die herausragenden und talentierten Musiker ab 13.30 Uhr „on stage“ bewähren.

Über 20 Fach-Juroren aus Vertretern der Musik- und Medienbranche urteilen über insgesamt rund 80 Bands und Solokünstler in unterschiedlichen Kategorien, die fast zehn Stunden lang die Bühne der Siegerlandhalle beherrschen. Jeweils haben die Künstler aber nur fünf Minuten – inklusive Vorbereitung und Technik – die Chance, sich den Zuschauern und der Jury von ihrer besten Seite zu präsentieren.

Sechs Teilnehmer aus der Region

Darunter sind auch sechs Teilnehmer aus der Region Südwestfalen. Die im Siegerland bestens bekannte Crew von „Hörgerät“ ist zum zweiten Mal dabei und kennt das Prozedere bereits: „Beim Ablauf auf der Bühne gibt es einen roten Faden und man muss den Mut zur Lücke haben, um dann fünf Minuten seine beste Leistung abzurufen“, beschreibt Sänger Andy Link seine Erfahrungen, die er mit der Band im Vorjahr in Ludwigshafen gewonnen hatte.

Im Rahmen eines Pressegesprächs erläuterten Friedrich Schmidt, Steffen Mues und Henning Weyl (v.li.) den Ablauf der in Siegen einmaligen Veranstaltung.

Im Rahmen eines Pressegesprächs erläuterten Friedrich Schmidt, Steffen Mues und Henning Weyl (v.li.) den Ablauf der in Siegen einmaligen Veranstaltung.

Für „Hörgerät“ reichte es damals nicht zu dem begehrten Preis. In der Kategorie „Pop & Funk & Soul“ starten die Mudersbacher einen neuen Anlauf: „Wir werden nicht auf die Bühne kommen, um warmen Kaffee zu trinken, sondern richtig Gas geben“, garantiert Andy Link diesmal wieder beste Stimmung von seinen Deutsch-Rockern. Der Frontmann ist zudem als „bester Popsänger 2014“ nominiert.

Erst vor wenigen Tagen präsentierte die seit 2003 bestehende Band, in der aktuellen Besetzung mit Andy Link (Gesang), Detlev Wabner (Gitarre), Michael Heindel (Bass), Moritz Mann (Drums), Julian Röcher (Keyboard), Julika Mann und Lena Plata (beide Backings), mit dem Titel „Filmriss“ bei einer Release-Party im Autohaus „Lauer & Süwer“ in Kaan-Marienborn ihre neuste Single, die auch beim „Rock & Pop Preis“ zum Besten gegeben wird. Dazu wurde ein Video in einem Siegener Lokal produziert.

Gewinner des Siegener „Sounds“-Wettbewerbs dabei

Vor dem Live-Wettstreit am 13. Dezember sagt Andy Link: „Momentan sind wir entspannt, aber dennoch zielstrebig.“ Antreten, um zu gewinnen, das will auch die Combo von „Morons All Around“. Die jungen Musiker aus Siegen treten im Finale der Hauptkategorie „Alternative“ an und haben sich durch den Gewinn des „Sounds“-Wettbewerbs des Stadtjugendrings (früher Rockförderpreis) für den 32. „Pop & Rock Preis“ qualifiziert.

Das Programm der Preisverleihung ist umfangreich: Zehn Stunden lang beben die Bretter der Halle.

Das Programm der Preisverleihung ist umfangreich: Zehn Stunden lang beben die Bretter der Halle.

Ihre Konkurrenten kommen aus allen Teilen der Republik: Hamburg, Weil am Rhein, Köln und Berchtesgaden. „Ich habe mich dafür eingesetzt, dass die ‚Sounds‘-Gewinner an den Start gehen können und bin mir sicher, dass sie Siegen gut vertreten werden“, so Mues. Die Unterstützung des Siegener Stadtoberhaupts ist der Band „Morons All Around“, die seit Januar 2013 durch Gigs im Siegerland von sich reden macht, also sicher.

Alessio Dall‘ Anese (Gesang/Gitarre), Louis Goebel (Gitarre), Frederik Menn (Bass) und Jonas Heinrich (Schlagzeug) freuen sich bereits auf den Auftritt in der Siegerlandhalle: „Wir wollen viel Spaß haben und neue Musiker kennenlernen, die uns was vormachen können“, sagen die vier Jungs, die sich im privaten Keller oder in der Siegener Jugendstätte „BlueBox“ vorbereiten und dort bereits die Wettkampfbedingungen probten. Das klappt manchmal gut, manchmal weniger gut.

„Hörgerät“-Sänger macht Newcomern Mut

„Den ‚Worst Case‘ hatten wir schon oft“, gestehen die „Morons“, doch der erfahrene „Hörgerät“-Sänger Andy Link macht den Newcomern Mut: „Ihr werdet da locker durchkommen!“, baute er sie auf. Die taffen Siegerländer werden allerdings vor ihrem bislang größten Publikum spielen. „Das ist zwar schon ein Unterschied, aber der straffe Zeitplan ist für uns die größte Herausforderung“, sagen sie selbstbewusst.

Die "Morons All Around"-Bandmitglieder Frederik Menn, Jonas Heinrich und Alessio Dall'Anese (v.li.) möchten den "Rock & Pop Preis" rocken.

Die „Morons All Around“-Bandmitglieder Frederik Menn, Jonas Heinrich und Alessio Dall’Anese (v.li.) möchten den „Rock & Pop Preis“ rocken.

Ihren Musikstil beschreiben „Morons All Around“ als „Hangover-Rock“, da ihre Songs viele Einflüsse haben – vom Alternative-Rock über Reggae bis hin zum Punk-Rock. Mit ihrem Hit „Hate Someone“ wollen sie die Herzen des Publikums beim „Pop & Rock Preis“ erobern. Mit dem Titelgewinn, der gegen 23 Uhr feststehen würde, ginge für die Youngster ein Traum in Erfüllung. Doch die Konkurrenz ist stark.

„Wir setzen uns aber nicht unter Druck“, erklären die heimischen Talente und blicken optimistisch auf das Event. Zumal das erfolgreichste Festival für den musikalischen Nachwuchs der Rock- und Popmusik auch ein Sprungbrett sein kann. Populäre Musikgruppen wie „Pur“, „Juli“ oder „Luxuslärm“ aus Iserlohn begannen ihre Karriere mit der Teilnahme oder dem Gewinn des „Pop & Rock Preises“.

Musikalische Vielfalt und Prominenz in der Jury

Kein Wunder, denn in der Jury sitzt die Prominenz: Von den Experten der Major-Labels über namhafte Vertreter der Deutschen Popstiftung bis zu den Größen der Musikszene.

Ihr Glück versuchen wollen auch die heimische Band „Sechserpack“ aus Bad Laasphe (Kategorie Pop & Funk & Soul), Sängerin Uta Desch aus Krombach (Singer & Songwriter) sowie die Gruppen „Knall Heinz“ aus Brachbach und „The Voice Within“ aus Freudenberg (beide Rock & Hard-Rock). Eine Vielzahl der Teilnehmer kommt auch aus dem Rheinland, doch die musikalische Vielfalt ist bundesweit gestreut. Die Eintrittskarten ab 20 Euro sind noch bei der Siegerlandhalle erhältlich.

Bericht: Jürgen Kirsch

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