Neunkirchener Grundschulen bieten Marburger Konzentrationstraining an
(wS/nk) Neunkirchen – Nicht allen Kindern fällt das Lernen leicht. Manche sind hibbelig, andere träumen. Ihnen allen fehlt die nötige Aufmerksamkeit, sie können sich nur sehr schwer konzentrieren. Dass es dennoch möglich ist, den Fokus dieser Kinder gezielt auf den Lehrstoff zu lenken, zeigt das Marburger Konzentrationstraining (MKT). Es wurde zu Beginn der 1990er Jahre von dem Marburger Schulpsychologen Dieter Krowatschek entwickelt.
Das Konzept des MKT beruht auf klaren Strukturen, Lob und Motivation. Es richtet sich an Kinder, die sich schnell ablenken lassen, die zu Vergesslichkeit neigen, zappelig sind, viele Flüchtigkeitsfehler machen oder denen das Durchhaltevermögen für die gestellte Aufgabe fehlt.
Wie erfolgreich das Konzentrationstraining ist, konnten jetzt einige Grundschulkinder in der Gemeinde Neunkirchen erfahren. Die Erziehungsberaterin und Verhaltenstrainerin Monika Sander, die sich u. a. speziell für das MKT hat schulen lassen, bot in Struthütten und Neunkirchen mehrere ihrer Kurse an. Und nicht nur die teilnehmenden Kinder, sondern auch deren Eltern waren sehr zufrieden, wie positiv sich Arbeitsverhalten und Selbstregulationsfähigkeit entwickelt haben. Die Schülerinnen und Schüler vertrauten viel mehr auf ihre eigenen Fähigkeiten, erledigten ihre Hausaufgaben schneller und machten weniger Flüchtigkeitsfehler.
„Mit Hilfe des Marburger Konzentrationstrainings vermittle ich den Kindern klare Abläufe und Strukturen, an denen sie sich entlanghangeln können“, so die Kursleiterin Monika Sander. So ist jede Trainingseinheit nach demselben Prinzip aufgebaut, das gibt den Kindern Sicherheit. Maximal fünf Schülerinnen und Schüler trainieren in altershomogenen Gruppen 90 Minuten lang gemeinsam. Parallel zu den sechs Treffen der Kinder bietet Sander Informationsabende für deren Eltern an. Hier wird die Methode erläutert und besprochen, wie die Eltern ihre Kinder unterstützen können. Auch Einzeltrainings sind möglich.
„Da die Freude am Lernen ein ganz wichtiger Faktor für den Erfolg ist, baue ich auch Spiele in das Training ein. Sie sind kein reiner Selbstzweck, sondern sollen Kompetenzen, wie etwa die Kopf-Hand-Koordination oder die Merkfähigkeit verbessern.“ Die Unterteilung komplexer Aufgaben in Einzelschritte – „da kann jeder einzelne Schritt gelobt werden“, so wie das gleichzeitige Bearbeiten einiger Aufgaben „dabei werden alle ins Boot geholt und lernen, sich selbst zu regulieren“, sind ebenfalls Teil des MKT.
Jede erledigte Aufgabe wird mit einem Punkt honoriert, die Punkte können am Ende des Trainings gegen ein kleines Geschenk aus der Schatzkiste eingetauscht werden. Das erhöht den Anreiz, bei der Stange zu bleiben und die Aufgaben richtig zu lösen.
„Die Freude, mit der Monika Sander ihr Programm vermittelt, hat mich bewogen, das MKT an der Grundschule in Struthütten anzubieten“, verriet Sabine Müller-Heidrich, Schulleiterin der Grundschule Struthütten. Und auch ihr Neunkirchener Kollege Günter Bieler war von der Idee, Kindern mit Konzentrationsstörungen zu helfen, so überzeugt, dass er in seiner Schule für das Training warb und einen Raum für den Kurs zur Verfügung stellte.
Der beste Indikator, inwieweit das MKT wirklich Früchte getragen hat, liefern aber sicher die Kinder selbst. Die Teilnehmer eines Kurses konnten gar nicht genug bekommen von den Trainingseinheiten nach Schulschluss und wünschten sich, das MKT würde „noch Jahre so weitergehen.“
Und auch die Eltern sind begeistert. „Mein Kind ist definitiv aufgeschlossener und freier geworden“, berichtet eine Mutter. Und eine andere ergänzt, dass die Hausaufgabenzeit seit dem MKT deutlich entspannter ablaufe und das Kind nun auch bereit sei Tipps anzunehmen.
Ob der guten Resonanz haben sich auch die AWO-Kindergärten auf dem Rassberg und in Zeppenfeld entschlossen, mit Monika Sander zusammenzuarbeiten. In den nächsten Wochen bietet sie dort wieder Trainingseinheiten an.
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