Weidenauer SPD diskutierte über Mobilität

(wS/red) Siegen-Weidenau – Das Thema „Chancen und Perspektiven der Elektromobilität in der Stadtregion Siegen“ stand im Mittelpunktder jüngsten Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Weidenau. Der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Jonas Keppeler stellte das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützte Projekt „Remonet“ (Regionales Emobility Network) vor, an dem er selbst – als Vertreter der insoweit federführenden Universität – beteiligt ist. Dabei sind fünf Unternehmen aus der hiesigen Region und die Stadt Siegen Partner der Uni.

SPD_Logo„Unser Ziel ist die modellhafte und komplementäre Erarbeitung regionalspezifischer Lösungen in vier Entwicklungsbereichen, um so schrittweise die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Potenziale der E-Mobilität hier vor Ort künftig besser ausgeschöpft werden können“, erläuterte Jonas Keppeler.Dabei geht es u.a. um die Fragen, wie ein ausreichendes Netz an Stromtankstellen in der Region aufgebaut werden kann, aber nicht zuletzt auch, wie sich die Fuhrparks wichtiger öffentlicher ‚Player‘ (z.B. Kreis, Stadt und Universität Siegen) künftig auf mehr Elektromobilität umstellen lassen. Geplant sind außerdem der Aufbau eines Kompetenzzentrums für regionale eMobility sowie die Entwicklung eines eMobile Carsharing Systems.

Jonas Keppeler, selbst ein begeisterter E-Bike-Fahrer, forderte die Sitzungsteilnehmer auf, dieses „trotz der Siegener Berge zukunftsweisende Nahverkehrsmittel“ zumindest einmal zu testen. Die Runde war sich grundsätzlich einig, dass sich das Verkehrsverhalten der Bevölkerung, die im Siegerland nach wie vor relativ stark autoorientiert ist, nur auf längere Sicht durch eineWeiterentwicklung der Alternativen zum motorisierten Individualverkehr verändern lassen wird. „Der künftig drohende Verkehrsinfarkt auf den Straßen sowie der gebotene Klimaschutz erfordern es sicherlich, dass wir uns – und das nicht nur in Siegen –verstärktGedanken über alternative Mobilitätskonzepte machen. Aber auf diesem Weg müssen wir die Menschen mitnehmen und behutsam versuchen, ihr Interessefür in Betracht kommende Alternativen zum eigenen Auto zu wecken. Auf dem Verordnungswege und mit erhobenem Zeigefinger lässt sich da nicht viel erreichen und schon gar nichts erzwingen“, betonte Ortsvereinsvorsitzender Reiner Lorenz.

Zur Sprache kam auch der weiterhin bestehende Mangel an Radwegen in Siegen. So wurde insbesondere Kritik daran geübt, dass es trotz des erfolgten Rückbaus der Sand- und Koblenzer Straße zwischen Reichwalds- und Koch’s Ecke in diesem Bereich nicht zur Einrichtung eines Radwegs gekommen ist. Einige Sitzungsteilnehmer plädierten sogar dafür, diesen zentralen Siegener Straßenabschnitt in eine verkehrsberuhigte Zone umzuwandeln, da für den Autoverkehr schließlich die Hüttentalstraße zur Verfügung stehe. Dann dürften dort nur noch Busse, Taxis und Fahrräder verkehren. Rainer Dringenberg, Pressesprecher des Ortsvereins Weidenau, meinte dazu, dass sich die Lage oft schon durch mehr gegenseitige Rücksichtnahme der verschiedenen Verkehrsteilnehmer deutlich verbessern lassen würde. Nicht nur Autofahrer ließen häufig die gebotene Rücksichtnahme auf die schwächeren Radfahrer und Fußgänger vermissen, sondern das gelte leider nicht selten auch für das Verhalten der Radfahrer gegenüber den noch schwächeren Fußgängern.

Reiner Lorenz beendete die lebhafte Diskussion mit den Worten: „Altbundeskanzler Helmut Schmidt hat einmal gesagt, dass zum Arzt gehen sollte, wer Visionen hat. In der Verkehrspolitik ist es aber so, dass wir künftig durchaus den Mut haben sollten, verstärkt auch über neue, unkonventionelle Wege nachzudenken. Für den innerstädtischen Verkehr gilt das in besonderem Maße.“

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