Uni-Notquartier für Flüchtlinge soll für ein weiteres Halbjahr fortgeführt werden

(wS/uni) Siegen – Die Dreifach-Sporthalle (Gebäude AR-S) auf dem Campus Adolf-Reichwein-Straße der Universität Siegen soll für ein weiteres halbes Jahr als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt werden. Die Stadt Siegen und die Universität Siegen befinden sich dazu in enger Abstimmung. Bürgermeister Steffen Mues und Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart stellten klar, dass die bisherige, bewährte Aufgabenteilung zwischen Stadt (Betreiberin) und Universität (Unterstützerin) weitergeführt wird.

Studierende der Uni Siegen eröffnen Umsonstladen. (Foto: Uni)

Foto: Uni

Vorausgegangen war ein Ersuchen um verlängerte Amtshilfe der neuen Regierungspräsidentin Diane Ewert an Siegens Bürgermeister Steffen Mues. Das Schreiben der Bezirksregierung erreichte die Stadt Siegen am Donnerstagnachmittag (3. September) per E-Mail. „Da die Flüchtlingszahlen auf hohem Niveau weiterhin ansteigen und die vorliegenden Erkenntnisse indizieren, dass insoweit der Höchststand noch nicht erreicht sein dürfte, bleibt leider keine andere Wahl, als die in Amtshilfe akquirierten Notunterkünfte weiterhin in Anspruch zu nehmen“, heißt es in dem Schreiben. Die Sporthalle auf dem Haardter Berg ist derzeit mit 197 Flüchtlingen voll belegt.

Bei den aktuellen Abstimmungsgesprächen zwischen Stadt und Universität Siegen geht es u.a. auch um die Frage, wie der Hochschulsport im neuen Semester weiterhin angeboten werden kann. Mit Unterstützung der Sport- und Bäderabteilung der Stadt Siegen sind bereits jetzt größtenteils Ausweichquartiere gefunden worden. Stadt und Universität arbeiten gemeinsam daran, das Angebot des Hochschulsports im kommenden Wintersemester größtmöglich abzubilden. Abstimmungsgespräche laufen aber auch noch zwischen der Stadt und der Bezirksregierung mit Blick auf die Kostenerstattung.

„Ich bin der Bitte der Bezirksregierung gerne nachgekommen. Die Halle ist eine ungleich bessere Alternative als beispielsweise eine Zeltstadt“, betonte Bürgermeister Steffen Mues, der die Fraktionen im Rat der Stadt Siegen zuvor informiert hatte. Mues weiter: „Die Einrichtung der Notquartiere zielt darauf ab, den geflüchteten Menschen die Obdachlosigkeit zu ersparen. Mit der Sporthalle haben wir ein winterfestes Gebäude, und zugleich hat sich die Organisation der Tagesabläufe sehr gut eingespielt.“

Bereits jetzt unterstützt die Universität Siegen die Stadt im Betrieb der Notunterkunft. Studierende helfen ehrenamtlich als Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie in der Kinderbetreuung, die studentische Initiative „Refugees Welcome“ betreibt einen Kleiderladen in unmittelbarer Nähe zur Sporthalle, das Studierendenwerk Siegen sorgt für die Verpflegung der Flüchtlinge. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Technik und Verwaltung unterstützen den Betrieb.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Die Universität Siegen plant die Öffnung ihres Bildungsangebots, um Flüchtlingen vor-universitäre und universitäre Bildung zu ermöglichen. „Bildung erstreckt sich über die gesamte Lebensspanne aller Menschen. Wir möchten auch die Flüchtlinge durch ein freiwilliges Bildungsangebot daran teilhaben lassen und ihnen die Integration erleichtern“, sagt Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart.

Zur Vorgeschichte:
Die Stadt Siegen hatte am Montag, 27. Juli, offiziell den Betrieb der Einrichtung vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übernommen, die neuen Aufgaben erfüllten in den ersten beiden Wochen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Siegen. Seit Montag, 10. August, sind städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Betrieb der Flüchtlingsunterkunft zuständig, hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter der Siegener Feuerwehr sind weiterhin in der Einsatzleitung tätig. Ein Team von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern vor Ort sowie Studierende und Beschäftigte der Universität Siegen unterstützen sie dabei mit großem Engagement.

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