(wS/ots) Siegen Hamburg 27.11..2015 | Update | Der von der Polizei gesuchte Geldautomaten-Sprenger wurde gefasst. Weitere Informationen HIER.
Polizei veröffentlicht Identität des Täters
(wS/ots) Siegen / Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz / Hessen und andere Orte 19.11.2015 | Der Fahndungsdruck auf den nach wie vor flüchtigen Geldautomaten-Sprenger wird größer. Die Kriminalpolizei Siegen gibt jetzt seine Identität bekannt und geht mit weiteren Fotos vom Täter an die Öffentlichkeit.
Aktenzeichen XY – ungelöst
Die bekannte ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY – ungelöst“ zeigte gestern Abend nach vorangegangenen Ausstrahlungen am 25.07.2012 und am 27.02.2013 bereits zum dritten Mal einen Beitrag über den jetzt identifizierten Geldautomaten-Sprenger.
Der in Siegen geborene Mann hat nach den Erkenntnissen der Ermittler seit November 2007 in mindestens elf Fällen Geldautomaten im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen aufgesprengt oder dies zumindest versucht.
Nach dem Stand der derzeitigen Ermittlungen im Siegener Kriminalkommissariat 2 hat der Gesuchte hier im Kreisgebiet zuletzt in der Nacht zu Freitag, 05. Juni 2015, zugeschlagen und einen Geldautomaten in der Autobahn-Raststätte Siegerland Ost (A45) zur Explosion gebracht. Der gesuchte Straftäter kommt darüber hinaus für gleichgelagerte Fälle im Raum Hamburg zwischen 2009 und 2012 in Frage – zu diesem Ergebnis kommt das Kriminalkommissariat 2 nach Austausch mit den norddeutschen Kollegen und im Ergebnis sehr aufwändiger Ermittlungen. Der als unberechenbar eingestufte Mann ist zudem zahlreicher Tankbetrügereien im Bundesgebiet, vor allem im Bereich Mittelhessen und im norddeutschen Raum, verdächtig.
Nachdem im Nachgang zu den beiden letzten Ausstrahlungen bei „Aktenzeichen XY – ungelöst“ viele brauchbare Hinweise bei der Polizei eingegangen waren, hoffen die Siegener Kriminalbeamten nach der gestrigen Veröffentlichung der Identität des Täters und der Präsentation von neuem Bild-Material jetzt auf den entscheidenden Hinweis, um ihm endgültig das Handwerk legen zu können.
Identität des Täters
Bei dem derzeit 45-jährigen Geldautomaten-Sprenger handelt es sich um den am 04. Februar 1970 in Siegen geborenen Iztok Hartmut Opitz. Opitz hat familiäre Bezüge nach Siegen und hat an der Universität Siegen Architektur studiert.
Aktuelles Fahrzeug des Täters
Der Gesuchte hat nach Erkenntnissen der Kriminalpolizei eine Vorliebe für große, PS-starke Autos älteren Baujahrs.
Im Rahmen von zwei zuletzt bekannt gewordenen Tankbetrügereien am Abend des 25. April 2015 an der Autobahnraststätte Katzenfurt an der Autobahn 45 in Hessen (Fahrtrichtung Frankfurt) und am späten Abend des 19. Mai 2015 an der Autobahnraststätte Brohltal-West an der Autobahn 61 (Fahrtrichtung Koblenz) in Rheinland-Pfalz benutzte Opitz einen stark motorisierten Pkw der Marke Audi. In diesem Fall handelte es sich um einen dunkelblauen, weit über 300 PS starken Audi S8 Quattro mit 4,2 Liter V8-Motor, Baujahr ab 1999 bis 2006, mit hellerer Polsterung innen, an dem das Kennzeichen SI-MU 365 angebracht war. Polizeiliche Überprüfungen haben ergeben, dass dieses Kennzeichen zuletzt im Jahr 2005 für einen dunkelblauen Audi ausgegeben war und im Dezember 2005 abgemeldet wurde.
Rückblick
Gegen Iztok Hartmut Opitz wird beim Siegener Kriminalkommissariat 2 ein Ermittlungsverfahren wegen „Herbeiführen von Explosionen durch Einleiten von Gas in Geldausgabeautomaten“ in Verbindung mit „Besonders schweren Fällen des Diebstahls aus Geldinstituten“ an verschiedenen Tatorten im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen geführt.
Die Tat-Serie nahm im Jahr 2007 ihren Anfang.
In der Nacht zum 22. November 2007 sprengte Opitz einen Geldautomaten der Volksbank in Mudersbach in Rheinland-Pfalz.
Rund acht Monate danach, am 03. Juli 2008, sprengte der damals noch unbekannte Täter in Siegen – Kaan-Marienborn den EC-Automaten einer Commerzbank-Filiale in die Luft.
Am 21. Juli 2008, also nur drei Wochen später, kam es zu einer Sprengung eines Geldautomaten der Volksbank auf dem Campus der Universität Siegen, die Opitz zugerechnet wird.
Nachdem er in der Folge versuchte, weitere Geldautomaten im Netphener Land zu sprengen, kam es am 07. Juli 2010 zu einer erfolgreichen Tat in der Siegener Fludersbach. Auch in diesem Fall spricht viel dafür, dass die gewaltsame Öffnung des Geldautomaten der Santander Consumer Bank auf Opitz zurückzuführen sein dürfte.
Im Jahr 2011 schlug Opitz erneut zu, in diesen Fällen in benachbarten Kreisgebieten: Am 07. Juli 2011 explodierte ein EC-Automat im hessischen Eschenburg-Eiershausen und am 18. November 2011 einer in Schmallenberg-Dorlar im Hochsauerlandkreis (NRW).
Die letzte Tat von Opitz im hiesigen Bereich ereignete sich in der Nacht zu Freitag, 05. Juni 2015. Gegen 03.50 Uhr explodierte ein Geldautomat in der Autobahn-Raststätte Siegerland Ost.
Die Gesamtschadenssumme durch die Taten beläuft sich insgesamt auf mehrere hunderttausend Euro. Dass bisher niemand durch die Geldautomaten-Sprengungen verletzt oder gar getötet wurde, das ist nach Einschätzung der Polizei lediglich glücklichen Umständen zu verdanken.
Zeugenaufruf
Im Zusammenhang mit der dritten Ausstrahlung bei „Aktenzeichen XY – ungelöst“ und besonders vor dem Hintergrund, dass jetzt die Identität des Geldautomaten-Sprengers öffentlich ist, fragt die Polizei ganz konkret:
Wer kennt Iztok Hartmut Opitz und kann Angaben zu seinem derzeitigen Aufenthaltsort machen?
Wer kann alternativ dazu Angaben zu Personen machen, die wissen, wo sich Iztok Hartmut Opitz aufhält?
Wer kann Angaben machen über aktuell von Iztok Hartmut Opitz genutzte Fahrzeuge und/oder Kfz-Kennzeichen?
Ausdrücklich warnen die Ermittler davor, sich Iztok Hartmut Opitz zu nähern, ihn anzusprechen oder aber zu versuchen, ihn festzuhalten. Bei dem Gesuchten handelt es sich es sich um einen Straftäter, der auf Grundlage der bekannt gewordenen Ermittlungsergebnisse als unberechenbar einzuschätzen ist.
Sollten Sie auf Iztok Hartmut Opitz treffen oder etwa auf eine Person, bei der es sich Ihrer Ansicht nach um den Gesuchten handelt, bewahren Sie Ruhe und wenden Sie sich unbedingt und umgehend unter dem Notrufnummer 110 an die Polizei.
Hinweise nimmt ferner das Kriminalkommissariat 2 unter der Telefonnummer 0271 7099-0 entgegen.
Fotos: Polizei
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