(wS/ots) Bad Berleburg 21.03.2016 | Am frühen Montagmorgen meldete sich ein 24-jähriger Autofahrer bei der Polizeiwache in Bad Berleburg und teilte den Beamten mit, dass er soeben einen Wildunfall auf der L 553 gehabt habe. In Höhe „Im Grünewald“ sei ihm eine junge Dachsmutter plötzlich vor sein Auto gelaufen.
Die Mutter sei dabei verstorben – ihr kleines Dachsbaby säße nun jedoch jämmerlich quiekend neben seiner toten Mutter. Als die beiden Polizeikommissare am Unfallort eintrafen, hörten sie schon im Streifenwagen das Jammern des Dachsbabys. Nicht größer als zwei Hände voll lag es zitternd neben seiner totgefahrenen Mutter.
Der 24-Jährige schilderte den Polizisten, dass die Dachsmutter unvermittelt aus einer Böschung auf die Fahrbahn gelaufen sei und dass eine Kollision mit ihr unausweichlich war. Das Auto selbst blieb bei dem Unfall unbeschädigt.
Selbst die Herzen der beiden Polizeikommissare, die in ihrem Alltag ja immer wieder mit vielen schlimmen Dingen konfrontiert werden, ließ der Anblick des kleinen Dachs-Würmchens nicht kalt. Und besorgt fragten sich die beiden Polizisten: „Was nun – und wohin nur mit dem Kleinen?“
Aber Polizisten finden immer irgendwie einen Ausweg. Auch das gehört zum Job. Und so wurde das kleine Dachs-Baby nach Rücksprache mit einer Bad Berleburger Tierärztin sanft in eine Papiertüte gesetzt und vorsichtig im warmen Fußraum des Streifenwagens zur Ärztin gefahren. Mittlerweile quiekte der Kleine auch nicht mehr und atmete schon ruhiger.
Vielleicht war es ihm auf dem kalten Wittgensteiner Boden bei 1 Grad Plus und Nieselregen auch zusätzlich noch zu kalt geworden. Die Tierärztin begutachtete den Kleinen und kam zu dem Schluss, dieser sei wirklich noch sehr, sehr jung sei, möglicherweise war es sogar der erste Ausflug mit seiner Mutter gewesen, der dann auf so tragische Weise sein jähes Ende fand.
Die Ärztin hofft, den Kleinen wieder aufpäppeln zu können – und wir drücken ihr und dem Dachs-Winzling alle Daumen, dass dies auch klappt, so dass aus dem Findling irgendwann einmal ein tüchtiger „Meister Grimbart“ werden möge.
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