Fünfte Fakultät an der Uni Siegen

Senat beschließt Aufnahme der Lebenswissenschaftlichen Fakultät in die Grundordnung der Universität.

(wS/red) Siegen 21.07.2017 | Die Universität Siegen hat den nächsten Schritt auf dem Weg zur Etablierung eines Medizin-Studiums gemacht. Der Senat der Hochschule beschloss am 19. Juli 2017 die Aufnahme der Lebenswissenschaftlichen Fakultät in die Grundordnung. Zuvor hatte das Rektorat der Universität den Beschluss zur Gründung der neuen Fakultät gefasst. Mit dem Votum des Senats ist der Gründungsprozess eingeleitet. Die Lebenswissenschaftliche Fakultät (LWF) stellt die fünfte Fakultät der Universität Siegen dar.

Fünfte Fakultät an der Uni Siegen (Foto: Uni)

„Die Lebenswissenschaftliche Fakultät verfolgt einen modernen, medizin-konzentrierten, aber interdisziplinär angelegten Ansatz – ausgerichtet an der Zukunft der Medizin. Das ist für unser Projekt ‚Medizin neu denken‘ ein bedeutender Schritt. Die Universität Siegen hat nun eine Lebenswissenschaftliche Fakultät, die sich mit einem Schwerpunkt in der digitalen Medizin auch international ein Alleinstellungsmerkmal und damit ein unverwechselbares Profil gegeben hat. Dass dies gelungen ist, freut mich sehr. Das ist ein starkes Signal“, sagte Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart.

Die LWF stellt zunächst eine Hülle dar, deren Verfassung in den nächsten Monaten durch eine Arbeitsgruppe erstellt werden soll. Diese bildet sich aus dem Senat heraus und wird durch externe Expertise verstärkt. Durch die Arbeitsgruppe werden zudem zentrale Fragen in den Themenblöcken Promotionsordnung, Personalzugehörigkeit, Berufungsordnung und Budget geklärt. Im Frühjahr könnte ein Gründungsdekan gewählt werden und die neue Fakultät zum 1. April 2018 den Betrieb aufnehmen. „Wir wollen mit der LWF international reüssieren, wir möchten aber vor allem Strukturen für eine verbesserte medizinische Versorgung jetzt und in der Zukunft für die Region schaffen“, betonte Rektor Prof. Burckhart.

Mit der LWF hat die Universität Siegen nun eine Referenz für die folgenden Verhandlungen mit den Kooperationspartnern im Projekt „Medizin neu denken“, der Universität Bonn, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Erasmus University Medical Center Rotterdam (EMC).

Der Fokus in den Gesprächen mit Bonn liegt darauf, 25 Medizin-Studierende an der Lebenswissenschaftlichen Fakultät in Zusammenarbeit mit den vier Siegener Kliniken aufzunehmen. Der Medizin-Studiengang mit dem Abschluss Staatsexamen richtet sich nach dem Curriculum der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Angedacht ist zudem, dass Kontingent der Medizin-Studierenden in Siegen im Rahmen der Kooperation mit der Universitätsmedizin Mainz um weitere 25 zu erhöhen. Diese Studierenden werden ebenfalls ihre klinische Ausbildung in Siegen absolvieren.

Die Verhandlungen mit dem EMC sind bereits fortgeschritten. Zwischen dem Rektor der Universität Siegen, Prof. Burckhart, und dem Dekan der Medizinischen Fakultät des EMC, Prof. Jaap Verweij, ist eine Vereinbarung über die zukünftige Zusammenarbeit in Form eines „Memorandum of Understanding“ abgeschlossen worden. Neben dem Austausch von Lehrenden und Forschenden sowie Studierenden werden aktuell Überlegungen zum Aufbau eines gemeinsamen Bachelor/Master-Studiengangs „European Master in Human Medicine“ angestellt.

Die Universität Siegen ist zuversichtlich, dass die ersten Medizin-Studierenden in Siegen zum Wintersemester 2018/2019 begrüßt werden können. Die Vorbereitungen dazu sind auf einem guten Weg. Rektor Prof. Burckhart: „Dieser Kraftakt lässt sich nur im konzentrierten Zusammenwirken der Partner miteinander sowie der reibungslosen interdisziplinären Zusammenarbeit der Siegener Fakultäten und der Verwaltung stemmen. Jetzt zeigt sich, dass die Neustrukturierungen der vergangenen Jahre an der Universität Siegen dafür ideale Voraussetzungen geschaffen haben und bereits Früchte tragen.“
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