Taschendiebe lieben das Gedränge

Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Langfingern

(wS/ots) Siegen 08.12.2017 | Am Mittwoch kam es im Bereich der Siegener Innenstadt zu mehreren Taschendiebstahlsdelikten.

Einer 80-jährigen Seniorin wurde im Bereich der Hagener Straße aus der Seitentasche ihres Rollators die Geldbörse mit über 1000 Euro Bargeld entwendet. In einem Supermarkt an der Frankfurter Straße wurde einer 69-jährigen Siegenerin das Portemonnaie samt Bargeld aus ihrer Handtasche entwendet. Und im Bereich des Siegener Bahnhofs schlugen die Langfinger gegen 17.30 Uhr zu, indem sie einer jungen Frau unbemerkt das 500 Euro teure Smartphone aus der Jackentasche entwendeten.

Vor diesem Hintergrund erinnert die Kreispolizeibehörde nochmals daran, dass dichtes Gedränge und Menschenansammlungen auch Taschendiebe „magisch“ anziehen.

Symbolfoto: polizei-beratung.de

Taschendiebe lieben das Gedränge

Überall da, wo viele Menschen zusammenkommen und Gedränge herrscht, vorzugsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Bahnhöfen, Flughäfen, in Fußgängerzonen, bei Messen oder Volksfesten, finden Taschendiebe ihre Opfer. Die Trickdiebe gehen oft arbeitsteilig vor. Oft lenken sie die Opfer ab, indem ein Täter einen Stau im Gedränge provoziert, die Opfer scheinbar unabsichtlich anrempelt oder etwa nach der Uhrzeit, dem Weg oder Ähnlichem fragt. Ein Mittäter nimmt die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet unauffällig. Auch Kunden, die in Geschäften arglos Waren betrachten, Kleidung probieren oder ihre Einkäufe erledigen, sind beliebte Opfer von Taschendieben.

Und ein Taschendiebstahl kann teuer werden…

Neben dem finanziellen Schaden ist ein Taschendiebstahl oft mit großem zeitlichem Aufwand und Ärger verbunden, z. B. weil entwendete Dokumente neu ausgestellt werden müssen. Für die Wiederbeschaffung von Ausweisen, Führerschein und anderen Dokumenten können schnell einige Hundert Euro zusammen kommen. Neben Geldbörsen stehlen Taschendiebe häufig auch Mobiltelefone. Dann sind neben dem Handy oft viele persönliche Daten wie Adressen, Bilder usw. weg. Mit erbeuteten Debit- oder Kreditkarten verursachen die Täter zudem hohe Folgeschäden, wenn sie Geld vom Konto ihrer Opfer abheben. Im schlimmsten Fall werden entwendete Ausweise sogar für Geschäfte genutzt. Versicherungen zahlen die Schäden durch Taschendiebstahl nicht!

Taschendiebe fallen nicht auf

Sie sind männlich, weiblich, alt oder jung und immer häufiger handelt es sich um Jugendliche und sogar Kinder. Die Diebe sind meist unauffällig gekleidet und treten freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend auf.

Wie sich Besucherinnen und Besucher in vorweihnachtlicher Feststimmung vor dem Griff in die Tasche schützen können, dazu gibt die Polizei bewährte Tipps:

Sie können durch Aufmerksamkeit, gesunde Skepsis und richtiges Verhalten selbst viel tun, um sich vor Schäden durch Taschendiebe zu schützen.

Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden – mit welchem Anliegen auch immer.

Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei sich, sondern verteilen Sie sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.

Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm tragen.

Verwahren Sie Wertgegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portemonnaie an der Kasse nicht aus der Hand.

Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw.immer aus Kleidungsstücken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. In Restaurants oder Cafés Taschen nicht an die Stuhllehne hängen, sondern auf Ihren Schoß stellen oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen. Legen Sie ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.

Führen Sie nur soviel an Bargeld mit, wie Sie brauchen.

Notieren Sie sich die Daten Ihrer Geldkarten (Kontonummer und Bankleitzahl) und die Geräte-Nummer (IMEI) ihres Handys. Nehmen Sie die Notizen niemals mit, sondern bewahren Sie sie sicher Zuhause auf.

Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von Debit- oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig.

Wenn Sie doch einmal Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten:

Verständigen Sie umgehend die Polizei über Notruf 110

Machen Sie auf den Dieb aufmerksam und fordern Sie umstehende Passanten auf, Ihnen zu helfen.

Kümmern Sie sich um Menschen, die bestohlen wurden und bieten Sie ihnen Hilfe an.

Prägen Sie sich das Aussehen der Diebin/des Diebs möglichst genau ein und stellen Sie sich als Zeugin bzw. Zeuge zur Verfügung.

Melden Sie den Diebstahl amtlicher Dokumente umgehend Ihrer kommunalen Verwaltungsstelle, bei ausländischen Dokumenten Ihrem Konsulat.

Lassen Sie Debit- oder Kreditkarten unverzüglich sperren, wenn diese abhandengekommen sind. Dazu steht Ihnen unter der Telefonnummer: 116 116 ein gebührenfreier Sperrnotruf zur Verfügung.

Veranlassen Sie die Sperrung von Debit-/Kreditkarten für das elektronische Lastschriftverfahren bei einer Polizeiwache oder bei Ihrer Bank (sog. KUNO-Sperrung).

Informieren Sie umgehend Ihre Bank oder Sparkasse über den Verlust der Karten.

Wenn Wohnungs- oder Fahrzeugschlüssel entwendet wurden, lassen Sie die Schließzylinder schnellstmöglich austauschen.

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