Sieg der SKV in Halle gegen das Mitteldeutsche Turnteam

Mission impossible denkbar knapp gescheitert

(wS/sp) Kreuztal/Halle. Mit einem Sieg aber auch dem gleichzeitigen Abstieg aus der ersten Bundesliga kehrten die Turner der Siegerländer Kunstturnvereinigung vom Saisonfinale in Halle an der Saale zurück. Dass die Turner dennoch fast das nahezu unmögliche Ziel erreichten, lag an dem tollen Mannschaftsfeeling, das sich bereits beim Einturnen zu diesem Wettkampf entwickelte. Trotz der Verletzungen von Philipp Herder, der sich durch den Wettkampf biss, aber am Boden und Sprung nicht antreten konnte, und Bram Louwiye, der auch auf Boden verzichten musste und am Barren nur eine vereinfachte Übung anbot, ließen die Turner nicht die Köpfe hängen. Jeder bot sich mit guten Leistungen an den Geräten an, und insbesondere am Boden mussten Dan Burinca und Heinz Rohleder festlegen, wer turnen sollte. Keiner drückte sich vor der Verantwortung.

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Dennis Goossens bei seiner Übung am Boden.

Nach gutem Auftakt am Boden durch Jonas Rohleder und Dennis Goossens musste Nico Ermert die ersten Punkte an seinen Gegner abgeben. Anschließend legte Daniel Uhlig mit einer guten Übung gegen Matthias Fahrig vor. Der Ex-Europameister an diesem Gerät ließ sich aber nicht lumpen und beeindruckte mit einer äußerst schwierigen und technisch anspruchsvollen Übung, die man schon als Weltklasseleistung bezeichnen konnte. Mit seinen damit erreichten fünf Score Punkten sicherte er den Mitteldeutschen an diesem Gerät die wichtigen Gerätepunkte (6:5).

Am Pauschenpferd verstanden es die Siegerländer durch sauber geturnte Übungen ohne große Fehler zu kontern. Deutliche Erfolge von dem Youngster Nils Dunkel und Bram Louwiye, der trotz Fingerverletzung einiges riskierte, sicherten an diesem Gerät den so wichtigen Erfolg (7:9).

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Nils Dunkel an den Ringen.

An den Ringen spitzte sich nun das Duell der Teams zusehend zu. Philipp Herder konterte zu Beginn Nick Klessing aus, bekam aber leider zu hohe Abzüge in Relation zu Klessing und konnte nur einen Score für die SKV sichern. Dennis Goossens hielt Ivan Rittschik mit einer tollen 15,20 mehr als in Schach und legte hier vier Punkte für die Siegerländer nach. Nun versuchten die Gastgeber zu kontern, hatten sie doch mit Florian Lindner und Matthias Fahrig noch zwei Asse im Ärmel. Lindner holte drei und Fahrig vier Punkte, und somit war das zweite Gerät für die Siegerländer verloren. Da half kein Hadern wegen der Verletzung von Philipp Herder, der wegen dieser nur einen einfachen Abgang turnte und hierbei auch schon eine Verletzung riskierte. Rechnerisch war damit bereits der Abstieg besiegelt, denn die Sie-gerländer mussten, um in der Liga zu verbleiben, fünf Gerätesiege holen.

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Sebastian Spies am Pferd.

Wer nun gedacht hatte, dass das Team die Köpfe hängen ließ und den Wettkampf aufgab, sah sich aber getäuscht. Nach der Pause hielten sich die Siegerländer am Sprung relativ gut, auch wenn sie dieses Gerät abgaben, dennoch hatten sie immer noch die Hoffnung auf einen Sieg in diesem Wettkampf. Am Sprung glänzte erneut Matthias Fahrig mit einem schwierigen und fast fehlerlosen Überschlag Doppelsalto in den sicheren Stand (15,20 Punkte).

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Philipp Herder hochkonzentriert am Barren.

Am Barren zeigten dann die Gastgeber richtig Nerven. Nachdem die Siegerländer die ersten beiden Duelle für sich entschieden, verturnten sowohl Rittschik als auch Fahrig ihre Übungen. Da Nico Ermert und Nils Dunkel ihre Übungen technisch sauber beendeten, gewannen die SKV-Turner an diesem Gerät alle vier Duelle, und plötzlich waren die Gäste aus dem Siegerland vor dem abschließenden Reckturnen in Front (28 : 33).

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Jonas Rohleder gewohnt sicher am Reck.

Im ersten Duell setzte sich Daniel Uhlig deutlich gegen Florian Lindner, der beim Abgang aufpacken musste, durch und gewann sicher. Sebastian Bock konterte dann gegen Jonas Rohleder, der allerdings nur zwei Scorepunkte abgab und seine Übung gewohnt sicher beendete. Im vorletzten Duell sicherte dann Bram Louwiye durch seinen Sieg gegen Tim Leibiger bereits den Mannschaftserfolg der Siegerländer. Im letzten Duell setzte sich dann noch einmal Matthias Fahrig gegen Philipp Herder durch. Das abschließende Reckturnen ging Remis nach Scorepunkten aus.

Den Turnern der SKV muss trotz des nun sicheren Abstieges ein großes Lob ausgesprochen werden. Mit einer tollen Mannschaftsleistung und einem guten Teamgeist konnten sie den ersten Sieg in der 1. Bundesliga feiern. Mit einer souveränen Leistung haben sie sich aus dieser Liga für dieses Jahr verabschiedet. Das Gesamtergebnis von 322,85 Punkten zeigt aber auch, dass sie nicht zu Unrecht in diesem Feld der besten acht deutschen Mannschaften waren. Ein „Hätte, wenn und aber“ nutzt an diesem Tag leider nichts mehr. Wichtig ist, dass das Team sein Leistungsvermögen gezeigt hat und gestärkt aus diesem Wettkampf in die nächste Saison in der 2. Bundesliga geht.

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Das Team der Siegerländer Kunstturnvereinigung eV,

Fotos: SKV

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