wS/th – Siegen – In der letzten Woche erreichte das Tierheim Siegen ein Notruf. In einem Privathaushalt wurden 105 Kaninchen beschlagnahmt, die nun zügig medizinisch versorgt und artgerecht untergebracht werden mussten.
Die Tiere wurden unter unvorstellbaren Bedingungen gehalten. Böcke und Häsinnen waren nicht getrennt, die meisten der Tiere mussten ihr Leben in Transportboxen fristen. Den Helfern bot sich ein erschreckendes Bild.
Ein Großteil der Kaninchen hat Unterschlupf im Tierheim Siegen gefunden, die restlichen Tiere wurden in Pflegestellen untergebracht. Viele der Kaninchen haben extreme Zahnfehlstellungen, so dass es ihnen kaum noch möglich war, zu fressen.
Außerdem müssen die Tiere gegen verschieden Parasiten behandelt, geimpft und die männlichen Tiere kastriert werden. Bei den weiblichen Kaninchen ist es sehr wahrscheinlich, dass Nachwuchs unterwegs ist, da die Tiere nicht nach Geschlechtern getrennt waren.
Es wird vermutet, dass es sich um starke Inzucht handelt, die wiederum der Grund für die extremen Zahnfehlstellungen ist. Jetzt werden verantwortungsvolle Menschen gesucht, die den „Langohren“ ein gutes Zuhause geben möchten, denn das Tierheim kann nur eine Zwischenstation sein. Solch eine große Anzahl von Tieren sprengt dann doch auf Dauer die Kapazitäten des Kleintierdorfes.
Fotos: Tierheim Siegen
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