(wS/wi) Wilnsdorf – „Jugendverbände und Jugendringe in Kommunalen Bildungslandschaften“ – hinter diesem sperrigen Namen versteckt sich ein bemerkenswertes Projekt des Landesjugendringes NRW, das die Kinder- und Jugendarbeit u.a. im Kreis Siegen-Wittgenstein fördern soll. Insbesondere geht es darum, vor Ort neue Bildungslandschaften zu gestalten – denn Bildung ist mehr als Schule. Das Land NRW stellt dafür sechs Jugendringen in NRW für drei Jahre eine halbe Fachkraftstelle zur Verfügung, u.a. dem Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein. Erste Ergebnisse wurden jetzt in Wilnsdorf sichtbar.
Fünftklässler erlebten „Lernen mal ganz anders“
In der vergangenen Woche ermöglichten Anja Mertens, Projektkoordinatorin vom Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein, Lisa Buchmann, Schulsozialarbeiterin der Gemeinde Wilnsdorf, sowie die Lehrerin Julia Bührdel den Fünftklässlern der Wilnsdorfer Hauptschule eine vollkommen neue Lernerfahrung, unter dem Motto „Lernen mal ganz anders“. Die engagierten Frauen hatten dazu Wilnsdorfer Vereine und öffentliche Einrichtungen kontaktiert und mit ihnen eine Woche des Lernens gestaltet, in der Inhalte von außerschulischen Kooperationspartnern vermittelt wurden. Direkt am ersten Tag übernahm die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wilnsdorf den Bildungsstaffelstab. Neben der Kurzeinführung in den Job des Feuerwehrkameraden stand am Rudersdorfer Feuerwehrgerätehaus eine kleine Lektion in Sachen Chemie und Technik auf dem Lehrplan.
„Wir wollten den Schülern zeigen, dass sie überall etwas lernen können“, sagt Anja Mertens im Rückblick. Bildung fände nicht allein in der Schule statt, sondern im gesamten Sozialraum der Schüler. „Unsere Aufgabe war es, dazu die unterschiedlichsten Bildungsträger für Projekte dieser Art zusammenzubringen“, ergänzt Schulsozialarbeiterin Lisa Buchmann. Im Fall der aktuellen Projektwoche ist dies hervorragend gelungen. Auf ihr erstes Anschreiben an Vereine und Einrichtungen hätten sich gleich mehrere Interessenten gemeldet, berichten die drei Initiatorinnen. Neben der Feuerwehr beteiligten sich u.a. auch der Birkenhof Wilgersdorf, der ASC Weißbachtal, die Schellengruppe Wilgersdorf, das Museum Wilnsdorf und die rollende Waldschule. Dank ihnen füllte sich der Stundenplan mit praxisorientierten Lektionen, zum Beispiel in Biologie. Außerdem waren die Schüler während der Projektwoche im Selbstversorgerhaus der CVJM Bildungsstätte untergebracht und übten sich tagtäglich in Hauswirtschaft, denn einkaufen und kochen mussten die Jugendlichen selbst.
Auch persönliche Weiterentwicklung ein Aspekt
Die Projektwoche wollte aber nicht nur zeigen, dass Bildungsinhalte außerhalb der Schule vermittelt werden können. Auch die persönliche Weiterentwicklung der Schüler war ein wichtiger Aspekt. „Mit erlebnispädagogischen Elementen haben wir Teamfähigkeit und den Zusammenhalt der Klasse gefördert“, erklärt Bührdel am Beispiel des Kletterwalds, den die Schüler gemeinsam bewältigten.
Nach einer Woche außerschulischen Lernens schloss das Projekt am vergangenen Samstag mit einem großen Abschiedsfest für alle Beteiligten, zu dem auch die Eltern eingeladen waren. Aber schon jetzt sind sich die drei Initiatorinnen sicher: „Das sollte nicht unsere letzte außerschulische Lernwoche sein“.
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