(wS/ots) Siegen – „Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs“, so lautet das Motto einer landesweiten Kampagne gegen Taschendiebstahl. Die Diebe greifen oft dort zu, wo das Gedränge am Größten ist – also am Bahnhof, auf Marktplätzen, in Fußgängerzonen, in Kaufhäusern, bei Messen oder Volksfesten.
„Jeder kann Opfer von Taschendieben werden“, betonte NRW-Innenminister Ralf Jäger bei der Eröffnung der Aktionswoche der NRW-Polizei zur Bekämpfung des Taschendiebstahls. „Die NRW-Polizei geht konsequent gegen Taschendiebe vor. Gerade in Fußgängerzonen, wo sich viele Menschen aufhalten, sind die Polizistinnen und Polizisten in zivil und uniformiert im Einsatz.“, sagt er.
Über 29.000 Mal haben Taschendiebe im ersten Halbjahr 2014 in NRW bereits zugegriffen. Im letzten Jahr haben diese Täter 135 Diebstähle pro Tag begangen. „Diese Zahlen sind alarmierend. Der Verlust des Portemonnaies, Handys und Schlüssels bedeuten für die Betroffenen einen Identitätsdiebstahl“, machte Jäger deutlich.
„Persönliche Gegenstände und Fotos im Smartphone sind häufig für immer verloren. Im schlimmsten Fall wird das Konto leer geräumt und mit dem Personalausweis teure Abonnements und Käufe getätigt“, fügt er an.
Die Ermittlungen der Polizei werden dadurch erschwert, dass die Opfer häufig den Diebstahl erst später bemerken. Deshalb ist es oft schwierig, den genauen Tatort zu bestimmen und den möglichen Täter zu ermitteln. Beobachtungen durch den Bestohlenen oder Zeugen sind daher selten. Täterbeschreibungen sind die Ausnahme. Die Facetten der Taschendiebe sind vielseitig.
Oft gehen die Trickdiebe arbeitsteilig in Teams vor. Sie lenken die Opfer ab. Die Geschädigten werden angerempelt, im Gedränge wird ein Stau provoziert. Häufig geben sie auch vor, nach der Uhrzeit oder dem Weg zu fragen. Ein Mittäter nimmt die Geldbörse oder das Handy aus den Taschen der Opfer und verschwindet unauffällig.
„Deshalb ist Vorbeugung das beste Mittel gegen Taschendiebe“, sagte der Innenminister. „Schon einfache Verhaltensmaßnahmen sind geeignet, Taschendiebstahl zu verhindern. Schützen Sie sich durch bewussten Umgang mit Ihren Wertsachen“, fordert Jäger.
In Bezug auf die Fallzahlen der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein erfolgte im Jahr 2013 eine Steigerung um 4,15 Prozent (2012: 313 Fälle, 2013: 326 Fälle). Im Gegensatz zur landesweiten Entwicklung, welche eine Steigerung von 13,66 Prozent auswies, war in der hiesigen Region somit eine vergleichsweise moderate Steigerung festzustellen. Außerdem konnten die Beamten der Kreispolizeibehörde ihre Aufklärungsquote von rund 6 Prozent im Jahre 2012 auf fast 12 Prozent im Jahr 2013 verdoppeln.
Am Mittwoch, dem 1. Oktober 2014, führen Beamte des Kriminalkommissariats Vorbeugung / Opferschutz und des polizeilichen Bezirksdienstes um 10 Uhr unter Verwendung des polizeieigenen Promotionsanhängers im Bereich des Siegener Bahnhofsvorplatzes eine zentrale Veranstaltung zum Thema Taschendiebstahl durch.
Dabei werden neben der Verteilung von spezifischen Flyern sowie weiterem Infomaterial gezielt Beratungsgespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt, um eine Sensibilisierung zum Thema Taschendiebstahl zu erreichen.
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