Gedenkstunde zum Volkstrauertag in Hilchenbach

Nur wenige Hilchenbacher nahmen teil

(wS/oo) Hilchenbach. Sehr gering war die Teilnehmerzahl zur Gedenkstunde zum Volkstrauertag am Sonntagvormittag an der Gedenkstätte Alter Friedhof in Hilchenbach. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Evangelischen Kirchenchor sowie dem Posaunenchor Hilchenbach.

2014-11-17_Hilchenbach_Volkstrauertag_Foto_Schade„Heute ist ein Tag gegen das Vergessen an Zeiten von Krieg, Vertreibung und Tod in der Vergangenheit und in der Gegenwart“, sagte die Vorsitzende des VdK Hilchenbach Christine Kellermann in ihrer Begrüßungsrede. „In zwei Weltkriegen mit insgesamt 67 Millionen Toten war Deutschland verwickelt. Die Seelen nicht mitgezählt, die seitdem in unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen als Opfer zu beklagen sind“, so die Vorsitzende weiter.

„Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, es war noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem Dritten.“ Mit diesen Worten von Bertold Brecht über die furchtbaren Auswirkungen des Krieges begrüßte Hilchenbachs Bürgermeister Hans-Peter Hasenstab die Teilnehmer der Gedenkstunde zum Volkstrauertag. „Es ist ein Gedenktag gegen Krieg und Gewalt, gegen Intoleranz und Rassenhass. Und er ist gleichzeitig der Gedenktag für Frieden und Verständigung. Für Toleranz und Mitmenschlichkeit. Und auch für Versöhnung,“ so der Bürgermeister.

Der Volkstrauertag ist – trotz seines Namens – nicht unbedingt ein Tag des persönlichen Trauerns. Das war sicher noch anders, als er fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs neu begründet wurde. Damals, 1950 waren das Leid und der Schmerz der Hinterbliebenen noch ganz frisch und unmittelbar gegenwärtig. Aber inzwischen sind fast 70 Jahre seit Kriegsende vergangen. Je mehr uns die Generation der Zeitzeugen verlässt, umso mehr drohen die dahinter stehenden Schicksale in Vergessenheit zu geraten.

Pfarrer Hans-Jürgen Uebach hielt zu dem besonderen Anlass eine Andacht und der Posaunenchor Hilchenbach spielte „Ich hatte einen Kameraden“, bevor im Anschluss am Jüdischen Friedhof ein stilles Gebet gehalten wurde.

Foto: oo

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