(wS/nk) Neunkirchen – Vielerorts ist es ein alter Brauch zur Geburt eines Kindes einen Baum zu pflanzen. Diese schöne Tradition hat vor fünf Jahren auch Umweltberater Matthias Jung aufgegriffen und in der Gemeinde Neunkirchen seine „Neugeborenenaktion“ gestartet. Nach der Geburt eines Kindes bekommen dessen Eltern einen Gutschein, den sie im Herbst gegen einen Baum nach Wahl umtauschen können.
Die Mehrzahl der frisch gebackenen Eltern entscheidet sich für einen Obstbaum, aber auch heimische Laubbäume wie etwa der Ahorn oder die Linde sind als Geburtsbaum sehr beliebt. Doch was kann man tun, wenn das eigene Grundstück zu klein ist oder wenn man als Mieter einer Wohnung gar keinen Platz für ein Bäumchen hat?
„Da jedem Neugeborenen sein Bäumchen zusteht, bieten wir seitens der Gemeindeverwaltung auch die Möglichkeit an, den Baum auf gemeindlichem Gelände zu pflanzen“, erklärt Umweltberater Matthias Jung. Die Bäume für Jamie Leon und Fynn Luca etwa wurden von Matthias Jung und Denis Trybanski, dem Bufdi der Gemeinde Neunkirchen, jetzt vor dem Jugendtreff im Bonifatiusweg gepflanzt.
Auch Verena und Martin Meyer standen vor der Frage, wo das Kirschbäumchen für ihren Sohn Felix Wurzeln schlagen soll. Die Familie hat zwar ein Haus mit Garten, wohnt aber zur Miete und möchte das Bäumchen bei einem möglichen Umzug ungern zurücklassen. Kurzerhand entschieden sich die Eltern, den Baum auf dem Grundstück von Oma Manuela und Opa Peter zu pflanzen, die von dieser Idee ganz begeistert waren – zumal sie erst vor kurzem einen kranken alten Baum in ihrem Garten hatten fällen müssen.
Insgesamt 34 Bäume konnten Matthias Jung und seine Helfer in diesem Jahr unter die Eltern bringen. Bürgermeister Bernhard Baumann, Henning Buhl, der Sponsor der Aktion, Jugendpfleger Thilo Edelmann, Denis Trybanski und Beate Heinz waren bei der Verteilung der Baumgeschenke zugegen und unterstützten die Aktion tatkräftig.
„Etwa 25 Prozent aller Eltern nehmen das Angebot der Gemeinde Neunkirchen an“, berichtet Jung. So hätten inzwischen rund 150 Bäume einen Platz in der Großgemeinde finden können. „Das Schöne an einem solchen Geburtsbäumchen ist, dass es mit dem Kind heranwächst. Und wenn das Kind zur Schule kommt, trägt der Baum erste Früchte“, freut sich Verena Meyer. Dieser Aspekt der Nachhaltigkeit war auch für Henning Buhl, den Geschäftsführer der Heinrich Buhl GmbH, ausschlaggebend, die Aktion nun bereits im zweiten Jahr zu unterstützen.
Während einst für ein Mädchen ein Birnbaum und für einen Jungen ein Apfelbaum gepflanzt wurde, wird heute mehr auf die eigenen Vorlieben geachtet. Bei den Großeltern von Felix steht somit künftig ein Kirschbäumchen, und das vor allem, weil seine große Schwester Stella so ein großer Kirsch-Fan ist.
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