Landrat Müller fordert zudem: „Mit konkreten Maßnahmen kurzfristig Verkehrsanbindung Wittgensteins verbessern“
(wS/siwi) Siegen-Wittgenstein – Landrat Andreas Müller hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gebeten, die vom Kreis Siegen-Wittgenstein angemeldeten Projekte für den neuen Bundesverkehrswegeplan – insbesondere die Ortsumgehungskette von Kreuztal nach Erndtebrück– „uneingeschränkt zu unterstützen“.
Müller verweist in seinem Schreiben auf die Sitzung des Kreistages vom 27. März, in der sich die Mitglieder des neuen Kreistages mit breiter Mehrheit für die Verwirklichung der Projekte ausgesprochen haben, die bereits der letzte Kreistag im Jahr 2012 zur Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans angemeldet hatte.Der Landrat betont in dem Schreiben, dass „gerade die Ortsumgehungskette von einer großen Mehrheit der Bevölkerung zur nachhaltigen Anbindung des Wittgensteiner Raums gefordert wird“.
Noch im Verlauf des Jahres 2015 will die Bundesregierung die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans vorlegen. Dieser ist dannBasis für den mittel- und langfristigen Neu- bzw. Ausbau von Straßen- und Schienenstrecken im gesamten Bundesgebiet. In Zeiten viel zu knapper Mittel werden alle Projekte genau analysiert, bewertet und priorisiert. Projekte, die nicht in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen werden, haben mittelfristig keinerlei Realisierungschancen.
Neben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat Landrat Andreas Müller, wie vom Kreistag gewünscht,auch NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, die Bundestagsabgeordneten Willi Brase (SPD) und Volkmar Klein (CDU) sowie die Mitglieder des Bundestagsausschusses für Digitale Infrastruktur und Verkehr nachdrücklich gebeten, die vom Kreis in das Verfahren eingebrachten Forderungen zu berücksichtigen. Dazu gehören neben der Ortsumgehungskette von Kreuztal bis Erndtebrück/Schameder (B 508/B 62) auch die B 508neu von Erndtebrück bis zur hessischen Landesgrenze und dersechsstreifige Ausbau der A 45 sowie Verbesserungen im Schienennetz auf der Ruhr-Sieg-Strecke zwischen Hagen und Gießen bzw. auf der Siegstrecke zwischen Siegen und Köln.
Der Kreistag reagierte mit seinem neuerlichen Beschluss auf ein Schreiben einer Aktionsgemeinschaft. Diese hatte den in diesem Verfahren wichtigenBundestagsausschussaufgefordert, die Ortsumgehungskette aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen.
Landrat fordert konkrete Maßnahmen zur kurzfristigen Verbesserung der Verkehrsanbindung Wittgensteins
Im seinem Schreiben an Landesverkehrsminister Groschekformuliert Landrat Andreas Müller auch seine persönliche Erwartung,mit ganz konkreten Maßnahmen schon relativ kurzfristig Verbesserungenfür die Verkehrsanbindung Wittgensteins zu realisieren. „Ich erwarte, dass der Ausbau der B 62 vom heutigen Baustellenbereich an der Kronprinzeneiche im Zeitraum bis 2016 bis zur OrtslageHilchenbach-Lützel fortgesetzt wird. Danach sollte im Jahr 2017 die LandstraßeL 719 zwischen Netphen-Walpersdorf und der Siegquelle im vorhandenen Verlauf grundsaniert und moderat erweitert werden. Fürdie Jahre 2018 und 2019 steht aus meiner Sicht die Erneuerung und der teilweise 3-spurige Ausbau der B 62 zwischen Lützel und Erndtebrück – bis zum Abzweig zu denErndtebrückerEisenwerken – auf dem Programm.Hierzu gehört auch eine Brücke zum kreuzungsfreien Übergang über die Bahnstrecke bei Altenteich.“
Minister Groschek – so die Forderung des Landrates – soll den Landesbetrieb Straßen NRWbeauftragen, die dazu eingeleiteten Planungen konsequent fortzuführen und umzusetzen. Dafür sichert Müller dem Landesbetrieb die uneingeschränkte Unterstützung der Fachbehörden der Kreisverwaltung zu. „Damit kann die Verkehrssituation zwischen Siegerland und Wittgenstein auch für den Zeitraum bis zu einer Realisierung der Neubaumaßnahmen schon spürbar verbessert und insbesondere für den auf der Schiene nicht darstellbaren Schwerlastverkehr erleichtert werden“, macht Müller deutlich.
Der Kreis Siegen-Wittgenstein werde diese Maßnahmen im Bereich der Bundes- und Landstraßen durch wichtige Sanierungs- und Ausbauprojekte bei den Kreisstraßen begleiten. Dazu will der Landrat den politischen Gremien in den nächsten Monaten ein konkretes Programm vorschlagen. Beispielhaft nannte Andreas Müller die Kreisstraße K 28 zwischen Buschhütten und Obersetzen oder die K 34 zwischen Rückerhausen und der Landstraße L 719 (Eltershausen).
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