Schneller fit nach Knie- und Hüftgelenkersatz

Neue Behandlungsmethode lockte 150 Interessierte ins Krankenhaus Bethesda

(wS/red) Freudenberg 31.07.2017 | Weniger Wundschmerzen haben, Muskelschäden und Blutverlust während der Operation minimieren, Gelenke leichter und schneller wieder bewegen können, nur wenige Tage im Krankenhaus verbringen – eine neue Behandlungsmethode im Endoprothetik-Zentrum des Diakonie Klinikums Bethesda in Freudenberg ermöglicht Patienten, den Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks schneller und leichter zu bewältigen. Diese Neuigkeit hat rund 150 Interessierte nach Freudenberg gelockt, wo Chefarzt Dr. Patrick Sweeney die neue Methode wegen der hohen Besucherzahl gleich zwei Mal in einem Vortrag präsentierte.

Fast Recovery – oder zu Deutsch schnelle Wiederherstellung – nennt sich das Verfahren, das seinen Ursprung in den USA, in den Niederlanden und England hat. Dahinter verbirgt sich ein Paket von Maßnahmen, das die gesamte Therapie vom Aufklärungsgespräch über die Vorsorge bis hin zur Nachbehandlung umfasst. Der Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks ist eine mittelschwere bis große Operation mit aufwendiger Nachbehandlung. „Fast-Recovery-Patienten können sich in der Regel schneller wieder bewegen, das neue Gelenk besser beugen und strecken und nach wenigen Tagen wieder nach Hause“, erklärte Sweeney. Der Facharzt für Unfall- und orthopädische Chirurgie zeigte den Zuhörern die Videoaufnahme eines Patienten, der noch am gleichen Abend, nach Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks, mithilfe einer Physiotherapeutin Gehübungen machte.

Eine neue, besonders schonende Methode, für Patienten mit künstlichem Knie- oder Hüftgelenk lockte rund 150 Interessierte ins Diakonie Klinikum Bethesda nach Freudenberg, wo Chefarzt Dr. Patrick Sweeney die Vorteile präsentierte. (Foto: Diakonie)

Während der Operation mit der Fast-Recovery-Methode gelangen die Chirurgen über gewebeschonende Zugänge in minimal-invasiver Technik (kleine Schnitte) zum Gelenk. Dabei wird die Muskulatur nicht durchtrennt, sondern nur zur Seite geschoben. Zudem legen sie keine Blutsperren an, da diese den Muskel quetschen können. So kann der Blutkreislauf weiter fließen und das Bein wird weiterhin mit Nährstoffen versorgt, was sich wiederum positiv auf die Regeneration auswirkt. Gerinnungshemmende Substanzen minimieren den Blutfluss während der Operation. Offene Gefäße werden mit einem Elektrokauter verödet. „Das hat den Vorteil, dass die Nachbehandlung weniger aufwendig ist und das Knie schneller heilt“, so der Experte für Gelenkersatz. Während des Eingriffs werden zudem Betäubungsmittel gezielt in das Operationsgebiet gespritzt, wodurch sich Patienten schon kurz nach dem Eingriff schmerzarm bewegen können. Der Wund- und Operationsschmerz ist deutlich gemindert. Das habe, laut Sweeney, große Vorteile für die Nachbehandlung. „Nach der Operation können Patienten früh mit krankengymnastischen Bewegungsübungen beginnen – diese sind nach einer Gelenkersatzoperation besonders wichtig.“ Fast alle künstlichen Gelenke können nach der Operation sofort voll belastet werden. Auch Drainagen (Schläuche aus der Wunde) können noch am selben oder am darauf folgenden Tag entfernt oder manchmal sogar ganz weggelassen werden. Das verringere nicht nur das Infektionsrisiko – Patienten könnten ohne die unangenehmen Schläuche schneller wieder auf die Beine kommen, so Sweeny. Die Fast-Recovery-Methode ist auch für Wechseloperationen geeignet.

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