Regionalworkshop zur länderübergreifenden LEADER-Region „3-Länder-Eck“

Auftakt im Otto-Reiffenrath-Haus in Neunkirchen

(wS/red) Neunkirchen. Jetzt wird es konkret. Gemeinsam wollen sich die Gemeinden Burbach, Neunkirchen, Wilnsdorf und die Stadt Herdorf bewerben, um im kommenden Jahr als LEADER-Region „3-Länder-Eck“ zusammen mit den Bürgern die Herausforderungen des ländlichen Raumes zu stemmen. Novum: Erstmals soll dies eine länderübergreifende LEADER-Region in Deutschland geben. „Die Veränderungen machen nicht vor der Landesgrenze halt“, unterstreichen die Bürgermeisterin von Wilnsdorf, Christa Schuppler und ihre Amtskollegen aus Neunkirchen, Bernhard Baumann, Burbach, Christoph Ewers und Herdorf, Uwe Erner. „Wir haben viele Gemeinsamkeiten, die wir nutzen können, um unsere Region zukunftsfähig aufzustellen. Deshalb möchten wir das Programm LEADER nutzen, um hier weitere Pflöcke einzuschlagen.“

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Die rund 120 Teilnehmer des Regionalworkshops trugen spannende Ideen zusammen und stiegen mit viel Herzblut in die Diskussion um die Zukunft des „3-Länder-Ecks“ ein.

Wichtigste Stützen des Förderprogramms sind die Bürger, Vereine, Unternehmen und Institutionen innerhalb der Kommunen. Deshalb waren sie eingeladen, um im ersten Regionalworkshop Ziele und Themen für die Region bis 2020 und darüber hinaus zu entwickeln, Ideen für Projekte zu sammeln und sich als Akteure innerhalb der Region zu vernetzen. „Es geht nur gemeinsam“, machte Dr. Frank Bröckling vom begleitenden Projektbüro planinvent bei seiner Einführung deutlich. „Sie sind die Schlüsselfiguren des Bewerbungsprozesses und der anschließenden Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie, mit der sich die Region auf den Weg macht.“

Rund 120 Personen waren der Einladung gefolgt, um zu diskutieren und intensiv an der Lokalen Entwicklungsstrategie, die als Grundkonzept dient, mitzuarbeiten. An drei Thementischen konnten die ersten Vorstellungen mit eingebracht werden. Dabei ging es am ersten Tisch um die Frage, wie sich das gesellschaftliche Leben in der „3-Länder-Eck“-Region entwickeln soll. Kinderbetreuung, Schulangebot, Vereinsunterstützung, ärztliche Versorgung und die Förderung des Ehrenamtes waren nur einige Schlagworte, die den Teilnehmern auf dem Herzen lagen. Am zweiten Tisch standen die Wirtschaftsentwicklung und die Arbeitsmöglichkeiten in den vier Kommunen im Fokus. Gerade die Fachkräfteakquise und die Nachwuchssicherung brannten den Akteuren unter den Nägeln. Konkreter Vorschlag: Gemeinsam mit den Schulen sollte eine regionale Ausbildungsbörse organisiert werden, bei denen sich die Unternehmen präsentieren und sich als Arbeitgeber vorstellen. Auch die touristische Entwicklung, mit ein Aspekt für die Steigerung der Lebensqualität in den Kommunen, spielte eine Rolle. Engere Kooperation in der Kulturarbeit, attraktive Angebote für Wanderer und Radfahrer und vieles mehr wurde auf Karten stichpunktartig notiert. Dritter Themenkomplex: Umwelt und Klima. Auch hier spielte die Nutzung des Fahrrades eine Rolle. Als Alternative zum Auto können E-Bikes gerade auf Kurzstrecken dienen, wenn die Infrastruktur stimmt. Mit Mobilitätspunkten an den Bahnhöfen wären verschiedene Fortbewegungsarten gut zu verbinden. Ebenso wichtig in diesem Kontext ist die Frage der Energieversorgung. Nahwärmenetze, Energetische Sanierung von Gebäuden und vieles mehr wurde festgehalten und notiert.

„Wir haben heute eine erste Ideensammlung zusammengestellt“, fasste Dr. Bröckling nach einem stärkenden Imbiss zusammen. „In einem zweiten Schritt müssen die Ideen konkretisiert und für die Lokale Entwicklungsstrategie zusammengeführt werden.“ Dazu besteht schon am 15. November die Möglichkeit. Dann findet in der Mensa des Burbacher Schulzentrums der nächste Workshop statt, um die Bewerbung weiter auf den Weg zu bringen. „Alle Interessierten können sich diesen Termin schon vormerken“, freuen sich Schuppler, Ewers, Baumann und Erner auf eine große Resonanz. Beginn ist um 11.00 Uhr.

Grundlage für die LEADER-Bewerbung der Region „3-Länder-Eck“ ist eine Bewerbung, deren Kern die Lokale Entwicklungsstrategie darstellt. Hierin wird beschrieben, mit welchen Projekten und Konzepten sich die Region auf den Weg machen will, um die definierten Ziele zu erreichen. Bis Mitte Februar kommenden Jahres haben die Bewerberkommunen Zeit, das Papier zu erarbeiten. Dann müssen die Unterlagen beim NRW-Umweltministerium eingereicht werden. Die Entscheidung, ob die Bewerbung zum Zuge kommt, wird dann voraussichtlich im 2. Quartal des Jahres 2015 veröffentlicht. Sollte die Region als LEADER-Region auserkoren werden, winken Landesfördermittel in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro, die zusätzlich noch aufgestockt werden durch private Geldgeber oder die Kommunen.

LEADER (Liaison entre actions de développement de l’économie rurale; zu Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist eine Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union. Durch intensive Bürgerbeteiligung und Vernetzung der lokalen Akteure sollen Ideen, Aktivitäten und Engagement in ländlichen Regionen angeregt und vorangebracht werden. Voraussetzung für die Förderung ist eine sogenannte lokale Entwicklungsstrategie (LES). Sie enthält die Ziele und Projektideen der Region und umfasst dabei mehrere thematische Schwerpunkte.

Nähere Infos unter dreilaendereck-leader.blogspot.de und auf den Homepages der beteiligten Kommunen Burbach, Herdorf, Neunkirchen und Wilnsdorf.

Foto: Gemeinde Neunkirchen

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