Gute Aussichten für LHC-Physik

Experimentelle Teilchenphysiker der Uni Siegen freuen sich über hohe Zuwendungen von Mitteln durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

(wS/uni) Siegen – Der weltgrößte Teilchenbeschleuniger, der Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf, ist nach den kürzlich erfolgreich abgeschlossenen Optimierungsarbeiten in seine zweite Betriebsphase gegangen, bei der mit einer Energie von 13 Teraelektronenvolt Protonen zur Kollision gebracht werden – eine weltweit noch nie erreichte Energie. Die beim ATLAS-Experiment beteiligten jungen Siegener Physikerinnen und Physiker um die Professoren Dr. Peter Buchholz und Dr. Ivor Fleck können sich dabei über die fortgesetzte Förderung ihrer Arbeit durch die Verbundforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) freuen. Eine Million Euro wird ihnen in den kommenden drei Jahren zur Verfügung stehen, um weiterhin zu den fundamentalsten wissenschaftlichen Fragestellungen unserer Zeit forschen zu können.

Foto: Uni Siegen

Foto: Uni Siegen

Doch damit nicht genug. Seit vielen Jahren sind die Siegener Arbeitsgruppen am Bau und Betrieb des hochkomplexen Herzstücks des ATLAS-Detektors, dem Pixeldetektor, beteiligt. Der Detektor soll nun für den geplanten Ausbau des LHC komplett neu gebaut werden. Die neuen Energien erfordern verbesserte Detektoren, die in der Lage sind, die extrem kleinen Teilchen, die durch die Kollisionen entstehen, genauer zu vermessen und die zukünftige Zahl von 1,5 Milliarden Ereignissen pro Sekunde aufzuzeichnen. Das BMBF finanziert über Projektmittel den Bau und die Entwicklung der Detektorkomponenten. Auch hier waren die Siegener Teilchenphysiker erfolgreich und verfügen nun über eine weitere halbe Million Euro für die entsprechenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.

In der neuen Förderperiode, die im Juli 2015 für weitere drei Jahre gestartet ist, werden dafür pro Jahr rund 19 Millionen Euro für Universitätsgruppen zur Verfügung gestellt. Diese Förderung kommt zu der Beteiligung des BMBF am Gesamthaushalt des CERN hinzu, die bei 20 Prozent liegt.

Am Forschungszentrum CERN sucht man nach dem genauen Aufbau der Materie. In der Beantwortung dieser Frage haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. So waren vor fünfzig Jahren neben den Elektronen und Neutrinos erst die großen Bausteine der Atomkerne, die Protonen und Neutronen, bekannt, dazu ein ganzer Zoo von Teilchen. Seitdem wurde durch zahlreiche Experimente an Teilchenbeschleunigern und anderen Einrichtungen das Standardmodell der Teilchenphysik mit insgesamt sechs Sorten der sogenannten Quarks entwickelt. Doch kann dieses Modell nicht alle beobachteten Phänomene erklären. Die Eigenschaften der Elementarteilchen und ihrer Wechselwirkungen sind längst nicht vollständig verstanden. Daher plant das Forschungszentrum CERN in den nächsten Jahren den Ausbau des LHC auf ein neues technisches Niveau.

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