„Dann können wir auch zurückpreisen“

Biennale-Rucksäcke überreicht – Intendant lobt Siegener Gastfreundschaft

(wS/red) Siegen/Berlin 03.07.2017 | Die Gewinner der 4. Siegener Biennale sind bekanntlich zwei berühmte Hauptstadtbühnen: das Deutsche Theater Berlin und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Jetzt hat Apollo-Intendant Magnus Reitschuster in Berlin die Preise übergeben – vor prominenter Kulisse.

„Wenn wir schon einen Preis bekommen, dann können wir auch zurückpreisen“, freute sich Ulrich Khuon, der Intendant des Deutschen Theaters. Denn seine Schauspielerinnen und Schauspieler fühlten sich im Apollo-Theater jedes Mal sehr wohl, auch beim jüngsten, preisgekrönten „Väter und Söhne“-Gastspiel. Und außerdem: „Dass Preisende den Gepriesenen hinterherreisen“, dass also Reitschuster zur Übergabe eigens nach Berlin gekommen sei, gäbe es ja wohl nicht so häufig – ein Zeichen der guten Verbundenheit. Übrigens: Schon zwölf Vorstellungen hat das Deutsche Theater Berlin auf der Apollo-Bühne gezeigt.

Preisübergabe – Schauspieler Werner Eng, Abid Ali von mimycri, Regisseurin Daniela Löffner und Apollo-Intendant Magnus Reitschuster (Fotos: Apollo-Theater)

„Väter und Söhne“ zählt für den früheren Siegener Uni-Rektor Ralf Schnell, der die Biennale-Fachjury geleitet hatte, „zum Besten, was das Theater in Deutschland derzeit zu bieten hat“. Ausgezeichnet worden war diese Inszenierung vom Siegener Publikum.

Reitschuster freute sich besonders, dass neben etlichen Ensemble-Mitgliedern auch die „Väter und Söhne“-Regisseurin Daniela Löffner zur Preisverleihung gekommen war. „Theatergeschichte schreiben, wie Sie es mitunter leisten, das können wir als Bespieltheater nicht“, meinte der Siegener Intendant. „Aber wir können Sie einladen, und das tun wir fleißig.“

Gute Zusammenarbeit – Magnus Reitschuster und Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin.

Die Berliner Volksbühne – schon vier Mal zu Gast im Siegener Musentempel – war von der Siegener Fachjury für Herbert Fritschs Inszenierung „Die (s)panische Fliege“ ausgezeichnet worden. Der Schauspieler Werner Eng, der in dem quirligen Stück den „Alois Wimmer“ gespielt hatte, freute sich über den Rucksack von der Flüchtlingsinitiative „mimycri“, gefüllt mit Siegener Apollo-Herzen aus Lebkuchen, beschriftet mit „Heimat für alle“, und mit gutem Wein.

Mit überreicht wurden die Preise von Abid Ali, einem jener „mimycri“-Schneider, die geborgene Gummiboote recyceln, unter anderem zu Rucksäcken. Er selbst ist als Flüchtling aus Pakistan gekommen und sieht die Initiative, mit der sich das Apollo-Theater für die Biennale-Preise zusammen getan hat, als „a new chance“.

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