Polizei nimmt Täter-Trio nach Schockanrufen fest

(wS/ots) Siegen – Die am Freitag im Zusammenhang mit den Schockanrufen zum Nachteil russischsprachiger Mitbürger von der
Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein vorläufig festgenommenen drei Tatverdächtigen befinden sich jetzt in Untersuchungshaft. Das Trio wurde am Samstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Siegen dem Haftrichter beim Amtsgericht Siegen vorgeführt, der die drei Männer in Untersuchungshaft schickte.

Bei den Festgenommenen handelt es sich drei Litauer im Alter zwischen 23 und 28 Jahren, die bislang bei der Polizei noch nicht
einschlägig in Erscheinung getreten sind. In ihren Vernehmungen bei dem für Betrugsdelikte zuständigen Siegener Kriminal-kommissariat 2 legten zwei der Festgenommenen Geständnisse ab.

Zwei Täter gaben Schockanrufe zu

Sie gaben nicht nur den versuchten Schockanruf vom vergangenen Freitagmittag zum Nachteil des russisch-sprachigen 68-jährigen Siegener Seniors zu, der jedoch klug und besonnen reagiert und den hinterhältigen Telefonbetrügern mitgeteilt hatte, dass er eine Entscheidung über 17 000 Euro nicht mal eben so am Telefon treffen könne.

Kurz nach dem Anruf bei dem 68-Jährigen klickten dann die Handschellen der Polizei. Gleich drei Streifenwagen des Siegener zivilen Einsatztrupps,der Weidenauer Wache und des Kriminalkommissariats stellten die drei Tatver-dächtigen, die zu diesem Zeitpunkt mit einem schwarzen VW Golf in Siegen-Geisweid unterwegs waren, nahmen die drei Männer noch an Ort und Stelle vorläufig fest und führten sie anschließend der Wache zu.

Aber nicht nur der fehlgeschlagene Schockanruf zum Nachteil des 68-Jährigen war Teil des Geständnisses der beiden Männer. Sie gaben auch noch den erfolgreichen Schockanruf vom 24.März zu, bei dem eine Siegener Seniorin dem Geldabholer 10 000 Euro übergeben hatte.

Polizei: „Hintermänner sitzen im Ausland“

Dazu Kriminalhauptkommissar Christof Hausmann vom Siegener Kriminalkommissariat 2: „Dieses Geld konnten wir leider nicht mehr sicherstellen. Wir gehen davon aus, dass die  10 000 Euro direkt im Anschluss an die Tat vom 24. März per Banküberweisung ins Ausland an die dort sitzenden Hintermänner transferiert worden sein dürften. Entsprechendes Indizienmaterial haben wir bei den Festgenommenen gefunden.“ Darüber hinaus haben die Ermittler bei dem Trio eine Vielzahl von Handys und Prepaidkarten vorgefunden und sichergestellt. Dazu der erfahrene Hauptkommissar: „Wir gehen davon aus, dass es sich bei den jetzt Festge-nommenen um die sogenannten Geldabholer handelt. Die eigentlichen Hintermänner sitzen im Ausland und steuern die Aktionen auch von dort aus. D.h. sie rufen die russischsprachigen Mitbürger hier bei uns an und führen die eigentlichen Schockanrufe durch. Merken die Hintermänner dann, dass die Masche wieder einmal erfolgreich sein dürfte, so schicken sie über Handy direkt die Geldabholer los – die sich dann meistens schon im Umkreis des Angerufenen aufhalten -, um das ersehnte Geld schnellstmöglich in Empfang nehmen zu lassen.“

Kripo ermittelt wegen „banden- und gewerbsmäßigen Betrugs“

Deshalb ermittelt das Kommissariat auch wegen des Straftatbestandes des bandenmäßigen, gewerbsmäßigen Betrugs gegen das festgenommene Trio. Abschließend dazu noch einmal Hauptkommissar Hausmann: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit dürften noch weitere Straftaten – im Bundesgebiet – auf das Konto der Festgenommenen gehen. Diesbezüglich dauern unsere Ermittlungen allerdings noch an.“

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