(wS/red) Siegen/Wustrow – 2014 ertranken allein in Deutschland 392 Menschen, über die Hälfte aller Todesfälle ereigneten sich in den Sommermonaten Juni, Juli und August. 26 Opfer ertranken allein in der Ostsee. Damit der Badeurlaub am Meer nicht zum Alptraum wird, werden die Strände an Nord- und Ostsee, aber auch die Binnengewässer von ehrenamtlichen Rettungsschwimmern bewacht. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) strebt hierzu einen flächendeckenden Wasserrettungsdienst an.
Auch die DLRG Ortsgruppe Siegen ist im Wasserrettungsdienst tätig. Neben der Kinder- und Jugendschwimmausbildung leisten die Mitglieder der DLRG OG Siegen Wachdienst am Landeskroner Weiher, der Krombachtalsperre im Westerwald oder am Aartalsee bei Dillenburg, sind zusammen mit dem Tauchtrupp des Bezirkes im Katastrophenschutz und als Strömungsretter in der örtlichen Gefahrenabwehr aktiv. Doch für die nächsten 2 Wochen ist die deutsche Ostseeküste bei Wustrow das Einsatzgebiet von 14 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern aus Siegen. Hier investieren sie ihre freie Zeit für die Sicherheit von Urlaubern im, auf und am Wasser, bewachen Schwimmer und Wassersportler, leisten Erste Hilfe oder helfen Kindern, ihre Eltern wieder zu finden. Unter ihnen auch berufstätige, die teilweise ihren Jahresurlaub für den Wasserrettungsdienst aufbringen.
Dabei ist die Arbeit in der DLRG ehrenamtlich, die Lebensretter bekommen keine Entlohnung für ihren Einsatz. Der Wachdienst erstreckt sich täglich auf über 9 Stunden. Erschwert wird der Einsatz meist von rücksichtslosen Badegästen, die sich trotz gesetzter roter Flagge ins Wasser begeben und so nicht nur sich selbst, sondern auch die Retter in Lebensgefahr bringen. Ab und zu werden die Retter auch beschimpft oder beleidigt, wenn sie freundlich darauf hinweisen, dass das Baden bei der jeweiligen Witterung lebensgefährlich sein kann. Die Retterinnen und Retter nehmen es gelassen, viele Urlauber sind froh, dass der Strand bewacht wird.
Ist die rote Flagge gesetzt heißt das: „Baden und Schwimmen verboten!“ „Denn es herrschen dann ernsthaft gefährliche Wasserverhältnisse (wie etwa hoher Wellengang, Gewitter, starke Strömung), es besteht Lebensgefahr, das Wasser ist zu meiden“, so Wachleiter Martin Henning. Weiter erklärt er: „auch für geübte Schwimmer kann die Strömung gefährlich sein, die eigenen Fähigkeiten werden meist unterschätzt oder die Kräfte reichen nicht mehr, um den Strand zu erreichen. Wer in eine solche Situation kommt, ist meist auf Hilfe angewiesen. Sollte man durch Strömungen aufs offene Meer getrieben werden, ist der wichtigste Punkt: Ruhe bewahren! Grundsätzlich gilt: Schwimme mit der Strömung, auch wenn der weitere Weg genommen werden muss. Auf sich aufmerksam machen, damit die Retter zur Hilfe eilen können!“
Doch für die Siegener Retter ist nach dem Wachdienst nicht Schluss: in Wustrow bilden sich die Mitglieder weiter, auf dem Plan stehen unter anderem Fortbildungen für die Kinder- und Jugendarbeit, denn die ehrenamtlichen Helfer stehen sonst auch als Ausbilder am Beckenrand.
Wer mehr über die Arbeit der DLRG OG Siegen erfahren möchte, kann sich auf der Homepage unter http://siegen.dlrg.de informieren. Aktuelle Bilder von Übungen und Einsätzen, sowie Informationen gibt es auch auf der Facebookseite facebook.com/DLRGSiegen.
Fotos: DLRG Siegen
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