Ein Abend von und mit dem Schauspieler Wolfgang Welter
Die „Weinlesung“, die Wolfgang Welter im vergangenen Frühjahr in der Wilhelmsburg dargeboten hat, unterhaltsam und komisch, haben die Zuschauer nicht vergessen!Der Schauspieler ist im vergangenen Jahr so gut angekommen, dass der Förderverein der Wilhelmsburg ihn auch in diesem Jahr zu einem „Guten Abend in der Wilhelmsburg“ nach Hilchenbach eingeladen hat. Und zahlreiche Besucher wollten Welter am 19. Februar mit seinem Programm „Ich sach, wie’sis – ährlich!“- einer Hommage an Jürgen von Manger alias Adolf Tegtmeier, der Comedy-Kulturfigur der 60er- und 70er Jahre, erleben.
Mit seinen Geschichten, seiner Sprache und der Sprechweise, gekonnt und wie aus den Tiefen des Ruhrgebiets, verstand es Wolfgang Welter, aus dem Alltag des Kleinbürgers Tegtmeier und dessen kleinen und größeren Nöten zu berichten. Von penibler Familienplanung, bei der Liefertermine unbedingt eingehalten werden müssen, um den Eltern Uwe und Gundula das Kindergeld rückwirkend zu sichern und einer „anti-autorisierten“ Erziehung, damit der Junge nicht so wird wie Onkel Adolf Tegtmeier, der wegen seiner Erziehung eigentlich hätte kriminell werden müssen.
Auch darüber, dass man in der Welt des feinen Benehmens in unangenehme „Grenzsitewationen“ geraten und das ein oder andere Unglück bei den Tischsitten drohen kann, wurde das amüsierte Publikum aufgeklärt. Am einfachsten, so der weise Rat aus dem Ruhrgebiet, solle man das eigene Butterbrot mitbringen. Nur bei den Blumen dürfe man nicht geizen und sich damit „als einen schrappigen Hund“ erweisen.Einfach „Mensch bleiben“, dann wohnt man in seinem schönen Ruhrgebiet auch nicht nur so rum, sondern kennt sich ein wenig aus. Und bei der Führerscheinprüfung kann man nach zwei Jahren und weiteren 50 Fahrstunden sicher etwas über die Mitleidsschiene machen oder mit seinem zutraulichen Lampengeist „Nepomuk Tegtmeier“ donnerstags ins Kino gehen.
Wolfgang Welter überzeugte vor allem durch eine authentische Aufführung, klar an die Geschichten von Jürgen von Manger angelehnt, aber niemals Kopie, sondern eigenes „Gesamtkunstwerk“. Seine überzeugende Darstellung sorgte für lang anhaltenden Applaus und eine berührende Zugabe (mit Gesang) vom Bettler und seinem Hund.
Christoph Heilmann, Vorsitzender des Förderverein Wilhelmsburg begrüßte Künstler und Zuschauer an diesem Abend „ausnahmsweise ohne Krawatte“. Er hatte Jürgen von Manger bereits in den 60er Jahren im „ernsten Fach“ auf einer Gelsenkirchener Bühne erlebt und wie so viele mit dessen Aufstieg im komischen Fach nicht gerechnet. Auch im Publikum war das typische Bekleidungsmerkmal Adolf Tegtmeiers, die Strickjacke, durchaus präsent, passend zur angenehmen Atmosphäre im Stadtmuseum in der Wilhelmsburg, in dem die Zuschauer die Aufführung hautnah miterleben konnten.
Die Einnahmen aus der Veranstaltung wird der Förderverein Wilhelmsburg wieder den Einrichtungen in der Wilhelmsburg zukommen lassen.
Informationen zum Förderverein Wilhelmsburg e.V.: Gegründet 1999 mit dem Ziel der Unterstützung und Förderung der städtischen Einrichtungen in der Wilhelmsburg. Der Förderverein hat 85 Mitglieder und stellt durch verschiedene Aktionen und Mitgliedsbeiträge regelmäßig Mittel für die drei Sparten des Hauses – Museum, Bücherei und Archiv – zur Verfügung.
Foto: Veranstalter
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