Pflegeeltern werden: Kreis lädt am 3. August zu Informationsabend ins Lÿz

„Eine zweite Chance für Kinder“

(wS/siwi) Siegen – „Ein Kind zur Pflege aufzunehmen, ist keine leichte Aufgabe. Es bringt viele Herausforderungen mit sich und die Pflegeeltern auch schon mal an ihre Grenzen – aberes gibt ihnen auch unglaublich viel zurück!“ Von Erfahrungendieser Art hört Thomas Wüst, Fachgebietsleiter im Fachservice Jugend und Familie des Kreises Siegen-Wittgenstein, immer wieder.Für die Kinder ist eine Pflegefamilie in erster Linie eine große Chance, sagt Wüst: „Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, bekommen durch die Vermittlung in eine Pflegefamilie ein neues, ein zweites Zuhause!“

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Für alle, die sich vorstellen könnten, ein Pflegekind aufzunehmen, veranstaltet der Kreis am Montag, 3. August 2015, ab 18:00 einen offenen Informationsabendim Kulturhaus Lÿz, Zimmer 205. Eingeladen sind sowohl Paare, verheiratet und nicht verheiratet, als auch Einzelpersonen – „alle, die sich vorstellen können, ein Kind kurzfristig oder dauerhaft in ihrer Familie aufnehmen zu können“, so Wüst.

Für die meisten der 180 Kinder, die im Kreisgebiet in Pflegefamilien leben, bedeutete die damalige Entscheidung der heutigen Pflegeeltern eine zweite Chance. Die Chance nochmal Familie zu erleben.

Anders als in Betreuungseinrichtungen werden die Kinder in Pflegefamilien nicht in erster Linie pädagogisch und professionell begleitet, sondern eben in einer echten Familie groß. In der erleben sie alle Höhen und Tiefen, die das Leben mit sich bringt. Dazu gehört es auch, dass es mal nicht so gut läuft. Auf der anderen Seite bekommen die Kinder in Pflegefamilien die Chance, neue Bindungen aufzubauen, die ihnen oft ein Leben lang erhalten bleiben. „Sie erfahren Liebe, Geborgenheit, kontinuierliche und verlässliche Beziehungen“, weiß Wüst aus vielen Gesprächen und Begegnungen mit Pflegekindernund -eltern.

Kinder können oft aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht bei den leiblichen Eltern leben. Manchmal bleiben die Kinder in sogenannten „Bereitschaftspflegefamilien“ nur einige Wochen oder Monate bis eine dauerhafte Perspektive geklärt ist. Einige der Kinder kehren danach zu ihren leiblichen Eltern zurück. Manche wechseln zu anderen Verwandten oder leben zukünftig in einer stationären Einrichtung.

Oder die Perspektive heißt „Dauerpflegefamilie“. Hier verbleiben die Kinder, wenn alles gut läuft, bis sie volljährig sind oder auf eigenen Beinen stehen können. Aber auch dann reißen die Bande oft nicht ab.

„Für diese Kinder werden die Pflegeeltern oft zu den zentralen Bezugspersonen und zu den sozialen Eltern. Dabei ist uns als Mitarbeitern des Pflegekinderdienstes wichtig, dass es weiterhin regelmäßige Kontakte zur Herkunftsfamilie gibt. Wie häufig diese sind und wie sie sich gestalten, muss immer individuell entschieden werden. Aber für diese Kinder gibt es eben zwei Mamas und zwei Papas“, so Jennifer Schulze, Mitarbeiterin im Pflegekinderdienst.

„Wir sind froh, dass es so viele Paare gibt, die sich in der Vergangenheit auf den Weg begeben haben, Kindern ein neues Zuhause zu bieten. Es ist immer ein großer Schritt sich, für die Aufnahme eines Kindes zu entscheiden, das nicht das eigene ist, das vielleicht schon viele Erlebnisse und Erfahrungen mitbringt. Eine Aufgabe, der die meisten unserer Pflegeeltern wirklich in einer absolut beeindruckenden Weise gerecht werden.“

Unabhängig vom Informationsabend können sich Interessierte gerne jederzeit an den Pflegekinderdienst des Kreises Siegen Wittgenstein, wenden, Telefon: 0271 333-1387.
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