(wS/siwi) Siegerland-Wittgenstein – Der Baum des Jahres, die Traubeneiche. Bei der Eiche denkt man gleich an die großen knorrigen Bäume, vor Kraft strotzende Herrscher der heimischen Wälder. Kein anderer Baum ist so stark mit Mythen und Legenden verbunden. Die Realität sieht etwas anders aus.
In fast allen Wäldern in NRW ist die Eiche kein typischer Waldbaum. Um zu großen kräftigen Exemplaren heranzu-wachsen braucht sie unsere Hilfe. Die meisten Eichen, die in unseren Wäldern wachsen, wurden vom Menschen gepflanzt. Das Bild der starken, mehrere Jahrhunderte alten Eiche als Ursymbol für die Kraft unserer heimischen Wälder, ist also nur die halbe Wahrheit.
Mit Konzept gezielt die Eiche in NRW fördern
Um die Eichen in NRW in Zukunft noch besser zu unterstützen und ihr hochwertiges Holz ernten zu können, fassen die Eichen-Experten von Wald und Holz NRW ihr Wissen in einem Eichen-Konzept zusammen. „Mit diesem Konzept wollen wir gezielt die Eiche in NRW fördern und den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern eine Empfehlung für die naturnahe Bewirtschaftung Ihre Eichenwälder an die Hand geben“, so Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW.
In dieser „Anleitung“ steht zum Beispiel, wie viele junge Eichen pro Quadratmeter gepflanzt werden müssen, wann man am besten erste Bäume fällt um andere zu fördern, mit welchen anderen Baumarten sich die Eiche verträgt und wie viele alte Eichen nebeneinander stehen können. Fachleute unterscheiden zwischen Traubeneiche und Stieleiche. Allerdings gibt es auch Kreuzungen, bei denen keine eindeutige Bestimmung mehr möglich ist.
Trotz guter Wuchschancen eher seltener im Siegerland
Obwohl vom Standort her die Traubeneiche im Siegerland gute Wuchschancen besitzt, ist sie in den hiesigen Niederwälder eher selten beheimatet.
Keine schlüssigen Nachweise
Es gib aus der Historie heraus keine schlüssigen Nachweise darüber, welche der beiden Baumarten im Hauberg die geeignetere war. Die Lohe der Eiche wurde zum Gerben von Leder verwendet. Jung-Stilling gab der Stieleiche 1787 in seinem Werk „Lehrbuch der Forstwirtshaft“ im §154 den Beinamen „Loheiche“, Forstmeister Bernhard hingegen befand 1877, dass die Traubeneiche fleischigere Ringe besäße.
Letztendlich lässt sich vermuten, dass über den Import von Saatgut aus anderen Regionen sich der Zufall durchsetzte und mehr Stieleichen zur Waldbegründung genutzt wurden.
Heute finden wir einzeln stehende besondere Exemplare der Traubeneiche, wie z.B. die an der Grissenbacher Kirche. Sie ist im Rahmen des Landschaftsgesetzes als Naturdenkmal geschützt.
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