(wS/red) Siegen – Die SPD-Stadtratsfraktion informierte sich beim heimischen ÖPNV-Anbieter VWS über die aktuelle und zukünftige Situation im ÖPNV. Die gesamte Geschäftsführung unter Leitung von Klaus-Dieter Wern hieß die von dem SPD-Vorsitzenden Detlef Rujanski angeführte Fraktionsdelegation willkommen. „Besonders freue ich mich, dass auch der neue Kämmerer der Stadt Siegen gleich die erste Gelegenheit nutzt, bei der Wern Group vorbeizuschauen“ begrüßte Wern auch Wolfgang Cavelius.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 konnte die VWS erstmals seit sieben Jahren wieder ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen. Dazu beigetragen hat neben dem Engagement der Politik, ein solidarfinanziertes Schülerticket in der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (VGWS), ein Zusammenschluss aller im hiesigen Raum tätigen ÖPNV-Unternehmen, einzuführen, insbesondere auch die Leistung und das Engagement der Mitarbeiter in der Wern Group. „Es ist nicht selbstverständlich, wenn eine Belegschaft mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren sich 42 Stunden in der Woche für die VWS einbringt und dabei auf 3 Stunden Verdienst und einen Urlaubstag verzichtet, so Klaus-Dieter Wern, der weiter berichtete, dass die Finanzierung des ÖPNVs und damit auch der VWS vor enormen Herausforderungen stehen wird. Hauptgrund hierfür sind die Wirkungen der demografischen Entwicklung und der damit einhergehende Rückgang der Schülerzahlen. So wird die VWS nach aktuellen Hochrechnungen bereits im Jahr 2018 einen Rückgang an Schulträgereinnahmen im Millionenbereich zu verzeichnen haben. „Diese Entwicklung ist betrieblich nicht aufzufangen, zumal die VWS im Zeitraum seines bisherigen Engagements ihre Hausaufgaben gemacht habe“, führte Wern weiter aus. Das laufende Geschäftsjahr 2015 wird darüber hinaus durch die Investitionen und den betrieblichen Aufwand für die Umweltzone Siegen mit rund einer halben Million EUR zusätzlich belastet. Ganz viel hängt von der Fortschreibung und Beschlussfassung des Nahverkehrsplanes Siegen-Wittgenstein in 2016 ab. „Wir sind hier zu Hause und fühlen uns der Region verpflichtet“, macht der VWS-Geschäftsführer deutlich.
Aber auch Siegener Probleme, die den laufenden Betrieb erschweren, wurden angesprochen. Dazu zählen Schlaglochpisten, durch die Fahrgäste, Fahrpersonal und Busse belastet werden. Weitere Belastungen des ÖPNVs entstehen durch die nur im Einrichtungsverkehr zu befahrende Hindenburgstraße, das Parken im Wildrosenweg und die aus ÖPNV Sicht verbesserungswürdigen Ampelschaltungen im Stadtgebiet von Siegen. Auch die vorgenommenen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Umzug der Realschule „Am Hengsberg“ in das Gebäude des Gymnasiums „Auf der Morgenröthe“ und die daraus resultierenden negativen wirtschaftlichen Wirkungen für die VWS wurden thematisiert.
Detlef Rujanski führte zum Abschluss des fast zweistündigen Dialogs aus: „Die Gesprächszeit mit der VWS ist gut investiert. Hier werden alle Fakten dargelegt, aber nicht nur gejammert, sondern gehandelt und auch die positiven Ansätze in der Politik anerkannt.“ Beide Seiten beschlossen, Themen von besonderer Bedeutung im Siegener ÖPNV zu definieren und weiter zu vertiefen.
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