Tradition aus Franken lebt auch im Siegerland

Osterbrunnen

Der Vorstand des Heimatvereins „Alte Burg“ Dreis-Tiefenbach übergab den geschmückten Osterbrunnen an Ortsbürgermeister Horst Völkel. (l.). Foto:wirSiegen.

(wS/oo) Netphen-Dreis-Tiefenbach – Die Heimatvereine „Alte Burg” Dreis-Tiefenbach und Netpherland hatten bei strahlenden Frühlingswetter  zum Osterbrunnenfest auf dem Stillingsplatz eingeladen. Bereits einige Tage zuvor waren Vorbereitungen mit dem Schmücken des Brunnens getroffen worden.  In den vergangenen Jahren hatten die Grundschüler der 3. und 4. Klassen über 500 Eier als Schmuck bemalt, die jetzt wieder aufgehängt wurden. So soll der Osterbrunnen in neuer und noch farbenprächtigerer Gestalt nun über die Osterfeiertage die Ortsmitte Dreis- Tiefenbachs verschönern.

Besonders freute sich der Vorsitzende des Heimatvereins Andreas Völkel sowie Ortsbürgermeister Horst Völkel über die musikalischen Grüße vom Spielmannszug 1950 Dreis-Tiefenbach unter Leitung von Siegfried Henrich. Bei Kaffee, Kuchen und  frisch gebackenen Waffeln feierten zahlreiche Heimatfreunde und Bürger das Osterbrunnenfest.

Tradition aus Mittel- und Oberfranken aufgenommen

Zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Thema „Osterbrunnen“ gerade in Mittel- und Oberfranken aufgenommen und weiterentwickelt. Der Grund war, dass gerade in der „Fränkischen Schweiz“ und ihre geologischen Verhältnisse des Fränkischen Juras, mit seinen tiefen, mäandernden Tälern und langestreckten Höhenzügen, die natürliche und spärlichen Wasserstellen immer am Grund des Tales lagen.

Das Wasser musste von dort in die bewohnten Höhen geschaffen werden; was überwiegend den Frauen oblag; die Männer gingen teils weit auswärts ihrer Arbeit nach. In manchen Orten wurden bis zu 100 Meter tiefe Stollen gegraben, um ans Grundwasser zu kommen. Diese aufwendigen Brunnen schützte man mit Brunnenhäuschen, die heute noch in vielen Orten zu sehen sind.

Als Zeichen der Wertschätzung entstand der Brauch, die Dorf-Brunnen alljährlich zu schmücken. Das an Ostern geschöpfte Wasser hatte der Sage nach wundersame Wirkungen. Derzeit wird noch in 194 Orten Frankens das schmücken der Osterbrunnen betrieben. Der Größte alles Brunnen steht seit Jahren in Bieberbach mit etwa 250 Einwohnern. Hier hängen jedoch am Osterbrunnen rund 11.000 kunstvoll bemalte Eier.

Im Siegerland werden auch in vielen Orten Brunnen mit Tannengrün und bunt bemalten Eisern geschmückt um auch hier die Tradition zu erhalten.

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